Weißenburger Boxer bei der U21-DM erfolgreich

31.10.2018, 15:55 Uhr
Weißenburger Boxer bei der U21-DM erfolgreich

© BC Weißenburg

Mit zehn bayerischen Boxern waren die beiden BCW-Trainer Peter Stettinger (er ist zugleich Verbandstrainer) und Michael Hensel sowie dem zweiten Landessportwart Alfred Hörauf nach Moers gefahren. Mit dabei waren mit Kriss Bushi im Halbweltergewicht und Rakhim Shidaev im Weltergewicht auch zwei Athleten des Box-Clubs Weißenburg. Beide Sportler mussten eine Woche zuvor auf der Bayerischen Meisterschaft eine bittere Viertelfinalniederlage gegen die Titelfavoriten hinnehmen. Umso besser lief es in Moers bei der Auslosung zur Deutschen Meisterschaft: Sowohl Rakhim Shidaev (Weltergewicht mit insgesamt 14 Athleten) als auch Kriss Bushi (im Halbweltergewicht mit zwölf Startern) blieben Achtelfinalkämpfe durch ein Freilos erspart. Für sie ging es direkt in die Viertelfinal­begegnungen.

Kriss Bushi musste dabei gegen Nurullah Oguz vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern antreten. Hoch motiviert setzte der konditionell starke Bushi seinen Kontrahenten von Beginn an unter Druck. Über alle drei Runden war der Weißenburger der aktivere Kämpfer und konnte immer wieder gute Treffer anbringen, sodass er am Ende verdient zum Sieger nach Punkten erklärt wurde und ins Halbfinale einzog.

Rakhim Shidaev traf in seinem Viertelfinalkampf auf Brandon Bojani aus Niedersachsen. Hier sollte sich ein Kampf genau nach seinem Geschmack entwickeln. Shidaev – dessen große Stärke in der Halbdistanz liegt – schaffte es von der ersten Minute an, seinen Gegner immer wieder genau in diese zu zwingen und bestimmte den Kampf aus der Ringmitte. Mit seinen hart geschlagenen Hacken zwang er Bojani immer wieder in die Doppeldeckung und konnte somit genau seine Stärke nutzen. Shidaev bestimmte alle drei Runden und wurde unstrittig zum Punktsieger gekürt.

Im Halbfinale traf Kriss Bushi auf Saeed Omer aus Berlin, der sich in seinem Viertelfinalkampf eine Verletzung zugezogen hatte und folglich vom Ringarzt nicht freigegeben wurde. Durch eine „WO (Work Over)“-Entscheidung konnte Bushi kampflos  ins Finale einziehen.

Anders erging es Rakhim Shidaev: Er hatte mit Richard Meinecke aus Thüringen einen der erfahrensten Sportler (über 100 Kämpfe) der gesamten Meisterschaft vor sich. Als Vorjahressieger und mehrmaliger Deutscher Meister im Jugendbereich war Meinecke zugleich der Topfavorit auf den Titel im Weltergewicht. Shidaev wollte sich davon nicht beeindrucken lassen und als „Underdog“ seine Chance auf den Finaleinzug nutzen.

Getrieben vom Ehrgeiz, versuchte  Shidaev, sich in den mit leichten Reichweitenvorteilen versehenen Thüringer hineinzuarbeiten, um dort seine Hackenserien abzufeuern. Meinecke dagegen agierte clever und nutzte sei­ne Erfahrung, um den Angriffen des BCW-Athleten immer wieder gut zu entgehen und seinerseits Treffer zu setzen. Trotz einer großen kämpferischen Leistung reichte es am Ende für Rakhim Shidaev nicht – Meinecke gewann nach Punkten, zog ins Finale ein und wurde gegen Ali Dohier aus Sachsen Deutscher U21-Meister im Weltergewicht.

Für Shidaev sollte der dritte Platz allerdings alles andere als eine Enttäuschung sein, er zeigte bei dieser Meisterschaft eine starke Leistung und machte damit bundesweit auf sich aufmerksam.

Im Finalkampf des Halbweltergewichts stand Kriss Bushi seinem bayrischen Teamkollegen Deniel Krotter gegenüber. Der Bad Windsheimer trainiert am Olympiastützpunkt in Heidelberg, ist mehrfacher Deutscher Jugendmeister und ging als Titelfavorit im Halbweltergewicht in die Meisterschaft. Beide zeigten großen Boxsport und schenkten sich nichts. Bushi versuchte, den Tag Kampfpause zu seinem Vorteil zu nutzen und den Bad Windsheimer konditionell in Bedrängnis zu bringen. Dieser dagegen nutzte seine technische Finesse und konnte den Weißenburger so immer wieder gut auskontern. Auch wenn das Urteil des Kampfes am Ende eindeutig und verdient für Deniel Krotter ausfiel, so hatte Kriss Bushi mit seinem großen Kämpferherz in jedem Fall Eindruck bei den Fans hinterlassen. Auch der Bundestrainer sowie der BABV-Präsident Günter Deuster zeigten sich sehr angetan von seiner Leistung.

Insgesamt war die Deutsche U21-Meisterschaft für die gesamte Bayerische Mannschaft ein voller Erfolg. Von den zehn nominierten Boxern konnten neun Sportler mit Edelmetall zurück­kehren. Hochzufrieden zeigte sich ne­ben den beiden Trainern Peter Stettinger und Michael Hensel auch der Weißenburger Vereinschef und BABV-Landessportwart Heiner Pauckner, welcher zum Halbfinal- und Finaltag angereist war: „Die gesamte Mannschaft hat sich hier riesig verkauft.“

Pauckner freute sich besonders, dass neben den Medaillen auch noch die Titel des besten Technikers im Boxring (Andreas Jäger) und der besten Kämpferin (Ali­na Popp) mit nach Bayern genommen werden konnten. Dies zeige, dass in den Vereinen gute Arbeit geleistet wird. „Ganz besonders stolz bin ich, dass auch Weißenburger zu diesem Erfolg beigetragen haben. Ich freu’ mich riesig für Rakhim und Kriss und muss Michael Hensel und Peter Stettinger ein großes Kompliment aussprechen: Sie waren es, die die gesamte bayerische Mannschaft betreut haben.“

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