Weißenburger CSU mahnt zur Sparsamkeit

25.11.2016, 12:00 Uhr
Weißenburger CSU mahnt zur Sparsamkeit

© Markus Steiner

Wie zum Beispiel bei ihrem Antrag auf Erschließung des neuen Baugebiets in Hattenhof. Hier sei auf Antrag der CSU zeitnah der Bebauungsplan aufgestellt worden, die Kosten für die Erschließung des Baugebiets seien bereits im kommenden Haushalt der Stadt Weißenburg eingestellt, sagte Drotziger, der die CSU in der Rolle des Motors für aktive Baupolitik sieht.

Vor allem die Angst, dass umliegen­de Kommunen Weißenburg in Sachen Baupolitik den Rang ablaufen und Bauwillige von der Großen Kreisstadt abgewiesen werden müssen, hat die CSU dazu bewegt, sich für das neue Baugebiet „Am alten Umspannwerk“ starkzumachen, blickte der Stadtverbandsvorsitzende noch einmal zurück. Auch im Nachhinein sei die Begründung für das neue Baugebiet aus heutiger Sicht noch „schlüssig“. Vor al­lem, weil die CSU nicht erst handeln wolle, wenn es zu spät sei, sondern vorausschauend.

„Nicht sachlich“

Alles andere als vorausschauend, sondern „nicht sachlich“ habe man bislang aus Sicht der CSU beim Neulinger-Gelände verhandelt. Hier habe auch der Oberbürgermeister einen „Zickzackkurs“ gefahren und nach „gut glauben“ agiert. „Mit gut glauben kann man aber keine Politik machen, da braucht man Zahlen und Fakten“, kritisierte Drotziger. Erst auf Antrag der CSU sei ein Gutachten beauftragt worden, das sehr sinnvoll sei, weil man jetzt wisse, ob ein Café schädlich oder gut für die Altstadt sei. (Das Ergebnis der Expertise ist bislang nur intern bekannt und wurde noch nicht öffentlich gemacht, Anm. der Redaktion).

Richtig in Wallung geriet Drotziger beim Thema Mehrzweckhalle. Bekanntlich ist die CSU der Ansicht, dass die Mehrkosten in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, und sie deshalb lieber eine Vierfachturnhalle ohne Mehrzwecknutzen bauen würde (wir berichteten). Die CSU befürchtet, erläuterte Drotziger, dass infolge des erstellten Gutachtens und aufgrund des zu befürchtenden Lärms, der bei Veranstaltungen für die Anwohner entsteht, nur sehr wenige Veranstaltungen überhaupt stattfinden könnten.

Die von der Stadtverwaltung genannten Veranstaltungen, die künftig in der Mehrzweckhalle stattfinden sollen (Entlassfeiern der Schulen, Abschlussfeiern, Abiball, Abschlussprüfungen sowie sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen sowie das S-Gespräch der Sparkasse u. Ä.) fänden bislang bereits an anderen ge­eigneten Orten statt, die dann künftig öfter leer stünden, dennoch aber wei­terhin finanziert und unterhalten werden müssten. Gänzlich unverständlich sei es aus Sicht der Weißenburger CSU, warum in der Liste für die Hallennutzung 15 Heimspiele des VfL Treuchtlingen enthalten seien. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage: „Wollen wir den Treuchtlingern eine Halle bauen?“

Kein Verständnis für Mehrkosten

Auch nicht ganz ausgegoren findet der Stadtverbandsvorsitzende, dass laut Gutachtern Sportveranstaltungen bereits ab 21.30 Uhr beendet sein müssen und diese ab 20.00 Uhr bereits eine maximale Lautstärke von 80 dB (A) erreichen dürfen. Faschingsbälle, wie der der KaGe Ellingen, oder Veranstaltungen mit lauterer Musik seien damit von vornherein nicht möglich.

„Können Sie sich noch eine sinnvolle Nutzung vorstellen?“, fragte Klaus Drotziger in die kopfschüttelnde Runde. Aus diesem Grund stelle die CSU das gesamte Konzept einer Mehrzweckhalle infrage. Vor allem, weil die Mehrkosten von fast fünf Millionen Euro in keinem angemessenen Verhältnis stünden. Gegen eine reine Vierfachturnhalle sei die CSU dagegen nie gewesen.

Der Stadtverbandsvorsitzende verteidigte weiterhin eine konservative Haushaltspolitik, die „nicht auf Kante genäht“ sein sollte, sondern auch Spielraum für Unvorhergesehenes lasse. Als Beispiel nannte er die Kos­ten für das dringend sanierungsbedürftige Stadtarchiv, die sich auf eine halbe Million Euro belaufen könnten.

Eine Stadt müsse ihm zufolge immer handlungsfähig bleiben und sich nicht darauf verlassen, dass alles gutgehe: „Wir von der CSU wollen nicht zo­cken, sondern mit gesundem Menschenverstand Politik für Weißenburg und seine Bürger machen“, endete er seine Rede, die von seinen Parteifreunden freudig beklatscht wurde.

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