Weißenburger Grundschule hat eine neue Konrektorin

27.11.2018, 08:47 Uhr
Weißenburger Grundschule hat eine neue Konrektorin

© Robert Renner

Zu der Amtseinführung hatte die Grundschule in ihre Turnhalle eingeladen. Neben dem Kollegium waren zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens sowie Schulkinder gekommen. Hervorgehoben wurden dabei Reindels freundliches Wesen und ihre Tatkraft. Dass sie diese hat, zeigt auch das chinesische Sprichwort, das sie in ihren Gedanken zum Amtsantritt zitierte: „Wer sich nicht ändert, hat nicht gelebt.“

Weißenburger Grundschule hat eine neue Konrektorin

© Robert Renner

Dass nichts so beständig ist wie der Wandel, zeigt auch der bisherige Lebensweg der gebürtigen Weißenburgerin, die seinerzeit hier noch die Volksschule besuchte und dabei vorwiegend in der früheren Seeweiherschule un­terrichtet wurde. Lediglich die letzten vier Wochen ihrer Grundschulzeit verbrachte sie in der Zentralschule, also dort, wo sie nun als stellvertretende Schulleiterin wirkt.

Nach dem Abitur am Weißenburger Gymnasium studierte Reindel in Erlangen. Als Lehramtsanwärterin kam sie nach Ulm, und weil damals eine Übernahme in den Schuldienst alles andere als sicher war, absolvierte sie eine zweite Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin. Als solche war sie acht Jahre lang tätig. Und diese Zeit möchte sie nicht missen, weil sie dabei vieles fürs Leben gelernt habe.

Eine Bekannte brachte sie dann aber auf die Idee, sich doch wieder für den Schuldienst zu bewerben. Sie vollzog also den nächsten Wandel, war  kurz als Lehrerin im Landkreis Dil­lingen im Dienst, bevor sie nach über einem Jahrzehnt in Schwaben nach Mittelfranken zurückkam. Erste Station war die Grundschule Treuchtlingen, wo sie auch in Außenorten unterrichtete.

Als mobile Reserve wurde sie dann in der Zweigstelle Bergen der Grundschule Nennslingen eingesetzt, „einer Schule ihres Herzens“, wie Schulrat Fritz Felleiter sagte. Auch Reindel selbst bestätigte, dass es ihr dort „sehr gut gefallen“ hat. Nach einem Intermezzo an der Mittelschule Ellingen (Reindel: „Ein tolles Jahr“) bewarb sie sich auf die Konrektorenstelle an der Grundschule Kupferplatte in Roth, wo sie bis zu ihrem Wechsel an die Grundschule Weißenburg tätig war. Dort habe sie zeitweise, als die Schulleiterin erkrankt war, die Schule alleine geführt, schilderte Felleiter.

Sie habe dies „mit großer Gelassenheit und großem Geschick“ getan, lobte der Schulrat und verwies auf die Beurteilung aus dem Nachbarlandkreis, derzufolge Reindel sich „nachdrücklich für ein harmonisches Schulklima eingesetzt“ und sich „um jeden Einzelnen gekümmert“ habe. In Weißenburg warten nun nach Felleiters Worten nicht zuletzt wegen der Generalsanierung des Gebäudes im laufenden Betrieb einige Herausforderungen „auf die Lehrerpersönlichkeit, die sich weit über das geforderte Maß einsetzt“.

In der Zentralschule ist Doris Reindel längst angekommen, wie Schulleiterin Margit Nothhaft-Buchner bestätigte. Ein Jahr lang sei die Konrektorenstelle vakant gewesen, was für sie selbst als Leiterin einer der größten Schulen in der Region eine deutliche Mehrbelastung mit sich gebracht habe. Sie dankte in diesem Zusam­menhang dem gesamten Kollegium für die Unterstützung, besonders aber Corinna Kohlert und Gerhard Grimm, die „in die Bresche gesprungen“ seien.

„Offene und ehrliche Art“

Nun laufe „alles wieder in geregelten Bahnen“, zumal Reindel aus ihrer Zeit in Roth ja schon mit den Aufgaben einer Konrektorin „bestens vertraut“ sei. Was ihre neue Stellvertre­terin aber besonders auszeichne: Sie sei „immer gut gelaunt, auch wenn was mal nicht so läuft“. Sie schätze außerdem Reindels „offene, ehrliche und unkomplizierte Art“. Gemeinsam könnten sie auch schwierige Situationen gut meistern.

Nothhaft-Buchner verglich die vergangenen Wochen mit Reindel als Konrektorin mit einer Wanderung und überreichte ihr einen Rucksack gefüllt allerlei Dingen zur Stärkung und zum Genießen. Von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel erhielt die stellvertretende Schulleiterin einen Schirm mit dem Stadtwappen, falls sie „in schweres Wetter“ gerate.

Von Schulrat Felleiter gab es ein Buchgeschenk, und die Kinder der Mittagsbetreuung überreichten der Hundebesitzerin einen „Schulhund“, bestehend aus Brot, Wurst und Käse. Vom Kollegium gab es einen Apfelbaum für Reindels Garten. Und Personalratsvorsitzender Markus Scharrer, der bekanntlich auch Leiter der Mittelschule Weißenburg ist, hatte jede Menge Schokolade für die Konrektorin im Gepäck.

Damit sie Kinder mit ihren Ecken und Kanten akzeptiere, eine Stange Toblerone. Sie dürfe sie aber nicht schleifen, bis sei wie Ritter Sport seien: quadratisch, praktisch, gut. Überhaupt gebe es im Schulalltag viele Geschmacksrichtungen, nicht alle seien „mild wie Vollmilch“, sondern auch einmal „dunkel mit Chili“, manchmal gebe es auch ganze Nüsse, an denen man hart zu beißen habe.

Sollten Regeln nicht befolgt werden, dürfe sie ruhig auch mal „zartbitter“ werden. Und bei Kinder sei stets daran zu denken, dass man nie wisse, was in ihnen stecke, wie bei einem Überraschungsei, meinte Scharrer augenzwinkernd und hieß Reindel im Namen der rund 500 Beschäftigten im Schulamtsbezirk willkommen.

Für den Elternbeirat taten dies Vorsitzende Romina Mayer und ihr Stellvertreter Armin Heinze mit einem Geschenkkorb, verbunden mit dem Wunsch auf gute Zusammenarbeit. Nicht fehlen durften natürlich Schülerdarbietungen. Mit dabei waren die Klasse 3c mit einem Willkommensgruß, Kinder aus der Ganztagsbetreuung mit einem Gedicht, die Tanz-AG und Reindels Klasse 3d, die unter der Leitung von Corinna Kohlert ein Lied sang und spielte.

Keine Kommentare