Weißenburger Kirchweih: Die große Zufriedenheit

30.8.2016, 07:59 Uhr
Weißenburger Kirchweih: Die große Zufriedenheit

© Felix Oeder

Der sogenannte Nachkirchweihsonntag hatte nochmals die Menschen auf den Festplatz an der Wiesenstraße gelockt, allerdings später als sonst. Nach dem Blumen- und Trachtenzug waren – sicher wegen der Hitze – deutlich weniger Zuschauer als in den Vorjahren gekommen. Der Zustrom am Festplatz war entsprechend geringer. Richtig voll wurde es erst ab etwa 20.00 Uhr. Vor allem in der Stunde vor dem Feuerwerk herrschte dichtes Gedränge.

Auch das Festzelt hatte sich nochmals gut gefüllt. Festwirt Gerhard Widmann zeigte sich ebenfalls zufrieden, allerdings hat sich das hochsommerliche Wetter bei ihm in Besucherzahlen niedergeschlagen. Fast an allen Festtagen seien im Vergleich zum Vorjahr weniger Gäste gekommen. Vor allem bei den Generationen ab 50 aufwärts hat der Freisinger Gastronom einen Rückgang festgestellt. Die kä­men in aller Regel ab 18.00 Uhr zum Abendessen und blieben nicht bis tief in die Nacht hinein. Doch zu diesen Zeiten sei es einfach zu heiß gewesen, meint Widmann.

Er weiß aber auch, dass auf sehr vielen Volksfesten in Bayern in diesem Jahr ein Besucherrückgang verzeichnet wurde. Weißenburg sei da keine Ausnahme. Und überhaupt: „Wir hatten schon Jahre mit mehr Besuchern und wir hatten schon Jahre mit weniger Besuchern.“ Daher fällt seine Bilanz letztlich auch positiv aus: „Es war wieder eine schöne Kirchweih.“

Mit ihm, aber auch mit allen Schaustellern haben Bengel und Kirch­weihausschuss-Geschäftsführer Karl-Heinz Degen am Sonntag gesprochen. „Die Wirte und Schausteller sind zufrieden“, teilte Bengel mit. Josef Kollmann beispielsweise, der mit seiner Riesenschaukel G-Force am Platz war, würde gerne wiederkommen.

Von den Schaustellern haben die Organisatoren auch ein paar Anre­gungen bekommen, beispielsweise zu Müllbeseitigung, den Toiletten und vor allem zum Sicherheitsdienst. Die Schausteller, die an den Kosten dafür beteiligt wurden, „wollen ihn besser nutzen und die Präsenzzeiten sogar etwas ausweiten“, berichtete Bengel.

Generell sei die Entscheidung, einen Sicherheitsdienst zusätzlich zur Polizei auf den Festplatz zu holen, richtig gewesen, auch wenn dies Geld gekos­tet habe. Ein Drittel der Kosten muss der Kirchweihausschuss selber tragen. Das Ergebnis aber ist absolut erfreulich: Es war eine besonders ruhige Kirchweih. Bengel: „Es ist nichts Böses oder Schlimmes passiert.“ Für dem Kirchweihfreitag und den zweiten Kirchweihsamstag, als wahre Menschenmassen auf dem Festplatz waren, hatte sich keine einzige kirchweihrelevante Meldung im Polizeibericht gefunden.

Eines aber haben die Organisatoren festgestellt. „Die Besuchszeiten haben sich nach hinten verschoben“, sagte Bengel. Die Menschen seien später als in den vergangenen Jahren zum Festplatz gekommen. Und viele hätten an den schönen Sommerabenden einen Aufenthalt am Festplatz einem Besuch im Bier- oder Weinzelt vorgezogen. Besonders an der Proseccobar in der Platzmitte hatten sich zeitweise wahre Menschentrauben gebildet.

Die Gesamtbesucherzahl dürfte sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert haben, schätzt Bengel. Im vergangenen Jahr ging er von etwa 80000 aus. Im Rekordjahr 2014 wurde von 90000 bis 100000 gesprochen.

Bengel und Degen loben die gute Zusammenarbeit mit Festwirt Widmann, den Standbetreibern und Schaustellern. Ausdrücklich sprach Bengel den Anwohnern einen Dank für deren Verständnis für die mit der Kirchweih verbundenen Unannehmlichkeiten aus.

Weißenburger Kirchweih: Die große Zufriedenheit

© Robert Renner

Darüber hinaus lobte er alle Helfer. Schon bei verschiedenen Veranstaltungen während der Kirchweih hatte Bengel die Bauhofmitarbeiter ebenso hervorgehoben wie die Freiwillige Feuerwehr und das Rote Kreuz. Der Kirchweihausschuss-Vorsitzende: „Wenn es sie nicht gäbe, könnten wir so ein Fest nicht feiern.“

Seinen Ausschusskollegen sprach er ebenfalls ein Dankeschön aus. Die Mitglieder, die allesamt ehrenamtlich arbeiten, seien immer da gewesen, wenn sie gebraucht worden seien. Ein besonderes Lob hatte der Vorsitzende schon beim Halbzeitgespräch Geschäftsführer Karl-Heinz Degen ausgesprochen. Er kümmere sich „in hervorragender Weise“ um die Kirchweih.

Kritik äußerten Besucher gegenüber den Organisatoren, aber auch gegen­über unserer Zeitung wegen der hohen Preise für alkoholfreie Getränke im Festzelt. Bengel bezeichnet dies als „berechtigt“ und kündigte an, dass sich der Kirchweihausschuss mit dem Thema befassen wird. Im Oktober stehen die Nachbesprechungen der Kirchweih und in der Folge auch die Bierpreisverhandlungen für 2017 und 2018 an.
 

Keine Kommentare