Weißenburger Müll brennt weiter in Würzburg

12.4.2014, 08:00 Uhr
Weißenburger Müll brennt weiter in Würzburg

© ZVAWS

„Es hat sich für unsere Gebührenzahler massiv gelohnt“, sagte der Landrat lediglich. Für die gesamte Laufzeit ergebe sich eine Einsparung in der Größenordnung von 3,5 Millionen Euro, erklärte Wägemann.

Die Müllgebühren werden dadurch nach Stand der Dinge aber nicht weiter sinken. Bereits zum 1. Januar diesen Jahres hat eine Preisanpassung um durchschnittlich 25 Prozent (wir berichteten) stattgefunden. Die nun ausgehandelten Konditionen mit dem Würzburger Zweckverband brächten aber „die Sicherheit, dass wir mehrere Jahre nicht wieder erhöhen müssen“, so Wägemann. Müllgebühren werden generell alle vier Jahr neu kalkuliert. Das lässt somit hoffen, dass die aktuellen Preise mindestens bis Ende 2022 Bestand haben könnten.

Nachdem das Thermoselect-Abenteuer endgültig gescheitert war, schloss der Landkreis mit dem Würzburger Zweckverband 2004 einen Vertrag. Seit Mai 2005 landet der Restmüll aus Weißenburg-Gunzenhausen im Abfallofen in Würzburg-Rottendorf. Damals war ein Preis pro Tonne von 126 Euro vereinbart. Der Vertrag sah aber automatische Preisanpassungen vor. Zuletzt lag er bei gut 140 Euro. Im vergangenen Jahr gingen gut 8500 Tonnen Hausmüll, gut 2600 Tonnen Sperrmüll und gut 1500 Tonnen Gewerbemüll in Würzburg in Rauch auf.

Im vergangenen Jahr hatte Würzburg dem Landkreis schon einmal ein Angebot mit besseren Konditionen unterbreitet. 20 Euro pro Tonne wollten die Unterfranken im Preis nach unten gehen. Voraussetzung: Eine Vertragsverlängerung um sieben Jahre bis Mitte 2027.

Die Kreisverwaltung recherchierte, dass damals Preise zwischen 80 und 120 Euro pro Tonne üblich waren und machte sich ans Rechnen. Ergebnis: Wenn sich am Ende der regulären Laufzeit Mitte 2020 ein besserer Preis als 112 Euro pro Tonne erzielen lässt, kommt der Landkreis günstiger davon. Weil mit Nürnberg, Ingolstadt und Augsburg mehrere näher als Würzburg gelegene Alternativen  im Raum standen, waren die Experten der Abfallwirtschaft am Landratsamt der Meinung, dass ein besserer Preis drin sein müsste.

„Nach einigen Verhandlungsrunden mit dem ZVAWS konnte ein Ergebnis erzielt werden, von dem alle Kreisrätinnen und -räte überzeugt waren. Der Abfallgebührenhaushalt kann somit schon ab dem laufenden Jahr nochmals merklich entlastet werden“, teilte die Kreisverwaltung nach der Sitzung des Kreistags in einer Pressemitteilung mit. Details zu den Verhandlungsergebnissen wurden nicht veröffentlicht. Für Würzburg spricht eindeutig, dass die Zusammenarbeit seit nahezu zehn Jahren absolut problemlos läuft.

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