Weißenburger Realschule: 16-mal eine Eins vor dem Komma

23.7.2017, 06:00 Uhr
Weißenburger Realschule: 16-mal eine Eins vor dem Komma

© Rainer Heubeck

Für die 132 Realschüler war es ein Abschied mit Freude, in die sich auch ein bisschen Wehmut mischte. Schließlich hatte vor allem das Abschlussjahr die Klassen und die Lehrer zusammengeschweißt. Nicht nur die Schüler hätten gebangt, sondern auch die Lehrkräfte, ob denn alle das große Ziel erreichen, wurde in meh­reren Reden deutlich.

Rektorin Konstantina Brown-Pfeiffer griff in ihrer Rede das Thema des morgendlichen Gottesdienstes auf, den die Absolventen, Lehrkräfte und viele Eltern gemeinsam gefeiert hatten: „The sky is the limit“. Das zeige, wie unendlich die Möglichkeiten heute seien. „Mit dem Realschulabschluss ist ihnen alles möglich“, sagte die Schulleiterin in Richtung der Absolventen,  Offenheit im Leben sorge dafür, dass es keine Begrenzungen gebe, machte die Realschulrektorin deutlich und riet den Absolventen: „Bleiben Sie empathisch, offen und tolerant“, bat sie am Ende ihrer launigen Rede.

Begehrte Azubis

Dass eine Abschlussfeier nichts Ernstes, sondern Grund zur Freude und zum Lachen ist, zeigten auch die Grußworte. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel zufolge sei das Geniale am Schulleben, „dass man nur so viel vom Stoff behalten muss, dass noch Platz für echtes Wissen ist“, und sorgte damit für Heiterkeit im Festzelt, in dem wie im Vorjahr die Schüler verabschiedet wurden.

Schröppel – wie auch Jürgen Kraft von der Raiffeisenbank und Adelheid Schmid von der Sparkasse  – machten deutlich, das die Realschüler begehrte Auszubildende sind – bei der Stadt wie bei den Banken. Für 2018 würden bei der Stadt und den beiden Banken wieder etliche Lehrstellen angeboten. Schröppel sah beste Chancen im Berufsleben. „Die Wirtschaft brummt“, sagte der OB und zitierte den Stadtkämmerer: „Die Gewerbesteuer entwickelt sich rasant.“ Jeder, der den Kämmerer kenne, wisse, dass dies ein echter Gefühlsausbruch sei, sagte Schröppel mit einem Augenzwinkern.

„Wir haben hier eine tolle Schullandschaft“, hob Landratstellvertreter Peter Krauß über die hiesige „Bildungsregion“ heraus. Die Realschule wird aktuell vom Landkreis als Sachaufwandsträger für 5,8 Millionen Euro umgebaut und erweitert. „Der Landkreis trägt zum Erfolg wesentlich bei“, sagte er mit Blick auf die geschafften Abschlüsse der 132 Schüler. Nach wie vor werde viel in die Schulen inves­tiert. „Marode Schulhäuser gibt es bei uns nicht“, konstatierte Krauß. Auch die Weißenburger Realschule sei mit der Erweiterung „zukunftsorientiert aufgestellt“. Das gelte auch für den erreichten Realschulabschluss: „Damit habt Ihr eine gute Lebensgrundlage geschaffen. Die Türen stehen Euch da­mit offen.“

Krauß hoffte, dass viele der Realschüler der Region auch erhalten bleiben.
Das stellte auch Klaus Neumann als Vorsitzender des Realschul-Fördervereins heraus. Letztlich blieben viele der Realschüler in der Region und „werden künftig auch Führungspositionen einnehmen“. Die Möglichkeiten dazu seien gegeben. Den Absolventen wünschte er „einen richtig schönen Tag“ und eine ebensolche Abschlussfeier. Diese ging gestern Abend auf der MS „Brombachsee“ über die Bühne.

Die Elternbeiratsvorsitzende Brigitte Schmied ordnete die Schüler
in die drei Kategorien „Tiefflieger“ mit oftmaliger Absturzgefährdung, „Kapriolenflieger“ mit vollem Risiko am Steuer und „Überflieger“ mit „Hobby Lernen“ ein. „Doch egal wie: Ihr habt es alle geschafft“, gratulierte sie und dankte auch den Lehrern für deren Engagement vor allem im Prüfungsjahr. Auf dem weiteren Lebensweg wünschte sie den Schülern einen Pilotenschein („ohne den kann man nicht fliegen“), einen Kompass („für die richtige Richtung“) und einen Copiloten („der notfalls auch mal das Steuer übernimmt“). Und wenn alle sagen, dass etwas nicht gehe: „Versucht es trotzdem“, riet sie.

Mit einem heiteren Rückblick sagten die drei Schulsprecher Svetlana Atomyan, Hanna Rottler und Baran Sönmez „Adieu“ und „Danke“. Sönmez erinnerte unter dem Lachen der Schüler an so manche Begebenheit, die eigentlich unmöglich erschien: an durch die Decke gehende Flaschen, in der Deckenverkleidung hängen gebliebene Stifte oder seltsame Geräusche in den Lüftungsrohren.

16-mal eine Eins vorm Komma

Ein wenig ernster, aber nicht weniger freudig ging es dann bei der Auszeichnung der Klassenbesten zu. Isabell Promm, Jonas Bauernfeind, Carolin Lederhos, Florian Wagner, Hannah Schmidt, Larissa Oberst, Anika Haberkern, Hanna Wagner, Laura Fel­leiter, Julia Wolf, Marie Pfahler, Frederick Pfeifer, Hanna Rottler, Pauline Fischer, Marlen Käfferlein und Klara Diesler erreichten einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma und erhielten dafür Kinogutscheine und Buchpreise. Laura Felleiter, Carolin Lederhos und Marie Pfahler durften zudem den Buchpreis der Raiffeisenbank Weißenburg für die besten Abschlüsse im Fach BWR entgegennehmen. Der Förderpreis der Sparkasse Mittelfranken-Süd für gute No­ten und soziales Engagement ging an Hanna Rottler.

Weißenburger Realschule: 16-mal eine Eins vor dem Komma

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