Weißenburger "Supermarkt-Smart" wird jetzt zur Ländersache

14.1.2015, 12:20 Uhr
Der Weißenburger "Supermarkt-Smart" sorgt für Gesprächsstoff.

© Robert Renner Der Weißenburger "Supermarkt-Smart" sorgt für Gesprächsstoff.

Der Dauerparker-Smart auf dem Kaufland-Parkplatz in Weißenburg gehört dem Staat. Das scheint inzwischen geklärt.

Dennoch bleibt fraglich, was nun mit dem Pkw passiert, der vor fünf Jahren geparkt und seitdem nicht mehr bewegt wurde. Zuletzt hatte es Überlegungen gegeben, das Auto könnte zur Fundsache erklärt werden. Dann wäre die Stadt Weißenburg zuständig - doch dieses Thema ist schon wieder vom Tisch.

Der frühere Eigentümer wird sicher nicht mehr auftauchen. Er ist bereits 2010 verstorben, hat die Polizei nun im Nachgang unserer Berichterstattung recherchiert. Die Erben haben das Erbe ausgeschlagen und somit ist das Fahrzeug irgendwie herrenlos. „Details wissen wir aber erst, wenn wir die Unterlagen zu der Erbsache haben“, erklärte Weißenburgs Polizeichef Peter Aschenbrenner auf Anfrage unserer Zeitung.

Nachdem die Angehörigen des verstorbenen Eigentümers das Erbe ausgeschlagen haben, geht dieses nun ins Eigentum des Staates über. So
regelt es das BGB. Fraglich ist im Moment allerdings noch, welches
Bundesland zuständig ist. Denn angemeldet war der Smart zuletzt im Donau-Ries. So gesehen würde der Freistaat Bayern das Auto bekommen.

Allerdings war die letzte Wohnadresse des verstorbenen Eigentümers in Hessen. Somit könnte der Pkw auch eine Angelegenheit für Wiesbaden sein.
Weißenburgs Polizeichef Peter Aschenbrenner bemüht sich nun zusammen mit dem Nachlassgericht endlich Klarheit in die merkwürdige Angelegenheit zu bringen. Doch bis sämtliche bürokratischen Hürden genommen sind, werden sicher noch ein paar Tage vergehen. Und nachdem noch nicht klar ist,
welches Land wirklich zuständig ist, ist auch noch offen, was mit dem Auto passieren soll.

Am einfachsten wäre sicher ein schneller Verkauf. Bei der Weißenburger Polizei haben sich immerhin schon etliche Interessenten gemeldet.

  In den vergangenen Tagen hatten sich zahlreiche andere Zeitungen, Online-Portale und Radiosender auf die skurrile Geschichte um den Fahrer gestürzt, der seinen Wagen im Jahr 2010 vor dem Kaufland abstellte und dessen Spur sich anschließend in Asien verlor.

Mutmaßungen, bei dem Smart handele es sich um das vergessene Relikt aus einem Gewinnspiel eines großen bayerischen Radiosenders, konnten nicht bestätigt werden. Im Internet meldeten sich dafür Dutzende Menschen, die den Wagen gerne übernehmen würden – auch wenn daran wohl doch einiges repariert werden müsste, wie sich inzwischen gezeigt hat, nachdem der Schnee drumherum verschwunden ist.

Auch die Werbe-Aufkleber auf dem Fahrzeug, die ein Firmenfahrzeug vermuten lassen, waren eine Spur ins Leere. Das beworbene Unternehmen gibt es in dieser Form gar nicht mehr und die früheren Inhaber konnten auf Anfrage unserer Zeitung mit dem Auto und dem Kennzeichen gar nichts anfangen. Die Werbeaufschrift war auch gar nicht für Autos bestimmt, vielmehr sollten Autohäuser sie an ihre Scheiben kleben, um für einen speziellen Chip zu werben, der die Motorleistung effizienter nutzt.

Da sich für das Auto zunächst kein Erbe finden ließ, wurde der Smart zur Fundsache erklärt, für den dann die Stadt Weißenburg zuständig gewesen wäre. Nun wird der Smart jedoch zur Ländersache erklärt. Fortsetzung folgt...

Am 14. Januar 2015 wurde in diesem Artikel ergänzt, dass der Smart nun in der Verantwortlichkeit der Länder übergeht.

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