Weißenburger Weinzelt muss früher schließen

27.1.2018, 07:40 Uhr
Weißenburger Weinzelt muss früher schließen

© limes-luftbilde.de

Nachdem im vergangenen Jahr et­liche Verträge für Schausteller und Standbetreiber ausgelaufen sind und unter anderem ein Kirchweihurgestein wie Salvatore Catanzaro mit seinem Team nach 33 Jahren den Pizzastand aufgab, schossen so manche Spekulationen und Gerüchte ins Kraut. Der Kirchweihausschuss, der das größte Volksfest im südlichen Mittelfranken ehrenamtlich organisiert, hat mittlerweile seinen Vorgaben gemäß und satzungskonform Änderungen beschlossen und Verträge vergeben, berichtet Vorsitzender Andre Bengel im Gespräch mit unserer Zeitung.

So wird das Weinzelt weiterhin von Rainer und Andrea Langer betrieben. Mit dem Weißenburger Gastronomen und Bäcker wurde ein weiterer Fünf-Jahres-Vertrag geschlossen. Dieser be­inhaltet Bengel zufolge unter anderem, dass künftig ein Dezibelbegrenzer eingesetzt werden muss, um die Lärmlast für die Anwohner zu reduzieren.

Dieses Gerät wird am Mischpult der jeweiligen Band angeschlossen. Es kann ein Maximalwert eingestellt werden, ab dem der Begrenzer die Lautstärke abregelt. „Das war dringend nötig, um die Nachbarn möglichst wenig zu belasten“, erläuterte Bengel. Die Dezibelbegrenzer seien aber nichts Neues, sondern gehörten mittlerweile zur Standardausrüstung in Festzelten. Hier sei der Kirchweih­ausschuss von den Technical Brothers aus Oberhochstatt, die auch am Festplatz mit Licht- und Tontechnik beschäftigt sind, gut beraten worden, lobte der Ausschussvorsitzende.

Dezibelbegrenzer müssen übrigens auch im Bierzelt eingesetzt werden.
Einen neuen Betreiber wird hingegen die Proseccobar in der Platzmitte haben. Es habe fünf Bewerber dafür gegeben. „Den Zuschlag hat Udo Rauh mit seinem Team bekommen“, berichtete Bengel. Rauh betreibt bekanntlich seit ein paar Wochen das Wirtshaus „Zum Torwart“ und war zuvor schon Wirt im „Pips“. Bisher hatte Doris Lentz die Proseccobar, auch sie sei wieder unter den Bewerbern gewesen. Alle Angebote wurden verglichen. Letztlich gab es Bengel zufolge einen Mehrheitsbeschluss des zehnköpfigen Ausschusses. Der Vertrag für Rauh wurde vorerst für ein Jahr abgeschlossen.

Ebenfalls einen Jahresvertrag erhielten die neuen Betreiber des Pizzastandes. Hier ging der Zuschlag ebenfalls nach einem Mehrheitsbeschluss an Familie Flierler aus Raitenbuch.  Ein Mitglied der Familie hat früher schon bei Salvatore Catanzaro am Stand geholfen und kennt von daher das Geschäft. Insgesamt gab es sieben Bewerber für den Pizzastand.

Wie auch bei der Proseccobar wurde am Pizzastand das Sortiment genau festgelegt. Das müsse sein, und die Pächter müssten sich auch exakt an die Vorgaben halten, weil es sonst Probleme mit anderen Anbietern am Festplatz gebe, erläuterte Bengel. Daher wird der Pizzastand künftig keine Bestuhlung mehr anbieten können. Und Alkohol darf dort nicht mehr ausgeschenkt werden, machte Bengel deutlich.

Generell sei das Einhalten der Vorgaben ein wichtiger Aspekt und dazu gehörten auch die Öffnungszeiten. Die habe der Kirchweihausschuss aufgrund von Lärmbeschwerden nochmals „etwas begrenzen müssen“. So darf das Weinzelt nur noch bis 1 Uhr öffnen, freitags und samstags bis 2 Uhr. An den Bierzeltöffnungszeiten ändert sich nichts. Dies sei jetzt nochmals „ein deutliches Signal“ an all jene gewesen, die sich über die Geräuschkulisse der Kirchweih beschwert hätten. Bengel: „Aber irgendwann sind auch die Grenzen erreicht.“

Die Bestückung des Festplatzes ist weitgehend abgeschlossen. Am schwierigsten sei es, stets ein attrak­tives Laufgeschäft zu bekommen, berichtete der Kirchweihausschusschef, doch ein solches brauche es.
„Eine echte Attraktion“ kündigte er für den Stellplatz unmittelbar vor dem Festzelt an: Dort soll diesmal eine große Wasserrutsche präsentiert werden. „Ich hätte die allergrößte Freude, wenn das wirklich klappt“, strahlte Bengel.

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