Weißstörche sind hier geblieben

17.2.2016, 08:51 Uhr
Weißstörche sind hier geblieben

© Renner

Störche, die in Afrika überwintern, kommen erst im März und April nach Bayern. Mittlerweile ist die Rückkehr der Weißstörche kein Anzeichen mehr für die nahende wärmere Jahreszeit. Auch das Weißenburger Storchenpaar ist diesen Winter das erste Mal hier geblieben.

Die ersten bayerischen Weißstörche haben sich laut LBV unter anderem in Wörleschwang (Schwaben) sowie entlang der Itz in Meschenbach (Oberfranken) sehen lassen. Die Vögel, die aktuell ankommen, sind mitten in die bei uns ungünstige Witterung hineingeflogen, um hier die besten Brutplätze zu besetzen, erklärt die LBV-Biologin.

Das Weißenburger Storchenpaar ist Wieding zufolge übrigens international: Ein Vogel kommt aus Hessen, der andere aus der Schweiz. Das noch relativ kalte Wetter halten die Vögel der Storchenexpertin zufolge problemlos aus, da Weißstörche mehr als eine Woche ohne Futter auskommen können. Dass sie ab und an nicht an ihrem angestammten Storchennest anzutreffen sind, kann unterschiedliche Gründe haben.

Die Kulturfolger lassen sich gerne auch mehrere Tage lang dort nieder, wo sie ein reiches Nahrungsangebot vorfinden, zum Beispiel auch in der Nähe von Biomüllkippen.

Neben den Winterflüchtern und den „Heimschläfern“ gibt es inzwischen auch viele Weißstörche, die statt in Afrika nur noch in Spanien überwintern. Da auch ihr Rückweg viel kürzer ist, kehren sie ebenfalls immer früher zu uns zurück. Aufgrund dieses ver­änderten Überwinterungsverhaltens dient der Storch nicht mehr als klassischer Frühlingsbote, weiß Wieding. Die im Februar zurückkehrenden Störche werden zur Tradition.

Um das sich veränderte Zugverhalten der bayerischen Weißstörche wissenschaftlich zu untersuchen, hat der LBV einige Tiere mit Satellitensendern ausgestattet. Ihre Aufenthaltsorte kann jeder live im Internet mitverfolgen unter www.lbv.de/sender­stoerche.

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