Werbegemeinschaft will Weißenburg beleben

19.4.2018, 08:33 Uhr
Werbegemeinschaft will Weißenburg beleben

© Markus Steiner

Zum einen wolle sich der neue WG-Vorstand vor allem darauf konzentrieren, wie man gegen die übermächtige Konkurrenz durch das Internet und den Abfluss der Kaufkraft in die Metropolregion Nürnberg vorgehen kann. Unter anderem schwebt der Weißenburger Werbegemeinschaft vor, dass – ähnlich wie bereits in Gunzenhausen – eine „digitale Einkaufsstadt“ entsteht. In einem Internetportal sollen nach Möglichkeit alle Weißenburger Einzelhändler, Gewerbetreibende, Handwerker und auch die Gastronomie vertreten sein.

Kroh wünscht sich vor allem eines: „Wir wollen die Einkaufsstadt Weißenburg attraktiv halten.“ Damit die WG in Zukunft noch ein größeres Gewicht hat, würde sich der Vorsitzende wünschen, dass sich noch mehr Mitglieder in dem Verein en­gagieren. Kroh kann sich vorstellen, mit einer größer angelegten Kampagne für Weißenburg als Einkaufsstadt zu werben, und rief für die neue Amtszeit eine alte PR-Parole aus: „Tue Gutes und rede darüber.“

Vor der Wahl, die SPD-Stadtrat Andre Bengel souverän leitete, hatten der scheidende Vorsitzende Werner Oberhäußer und Charly Weißlein einen Rückblick auf die wichtigsten Aktionen während ihrer Amtszeit geworfen. Auch Weißlein schwor die Mitglieder darauf ein, dass sich der Einzelhandelsverband den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen stellen müsse und aus diesem Grund auch langjährige Aktionen hinterfragt werden müssten. Als echte Gemeinschaft müsse die WG immer die Interessen aller Mitglieder berücksichtigen. Für das gute Image der Stadt und ein Klima, in dem sich die Gäste und Kunden wohlfühlen, trage jedes einzelne Geschäft bei: „Eine starke Werbegemeinschaft bedeutet immer auch eine star­ke Stadt.“

Weißlein glaubt ebenso, dass auch die Werbegemeinschaft einen virtuellen „Marktplatz Weißenburg“ aufbauen sollte, um der Konkurrenz im Internet Paroli bieten zu können. In einem ersten Schritt sollen die Mitglieder ihren Bedarf für die Internetpräsenz anmelden. Einen Versuch in diese Richtung gab es vor Jahren schon einmal durch den Bürgernetzverein WUG-Net. Besonders erfolgreich war die Plattform damals allerdings nicht.

Parallel will die Werbegemeinschaft natürlich auch an Bewährtem festhalten und ihre erfolgreichen Aktionen fortführen. So soll es auch künftig eine „Weiße Nacht“ geben, die im vergangenen Juni über 4 000 Menschen in die Altstadt lockte und Weißlein zufolge „eine echte Erfolgsgeschichte“ sei. Ebenfalls bewährt habe sich der Einkaufstag an Mariä Himmelfahrt (15. August), der in den benachbarten Landkreisen Eichstätt und Donau-Ries gezielt beworben wurde, weil dort an diesem Tag die Geschäfte geschlossen bleiben.

Das weiterhin erfolgreichste Mittel, um Kaufkraft in der Stadt zu halten, ist der „WUG-Scheck“, der im vergangenen Jahr im Wert von insgesamt rund 90 000 Euro über den Ladentisch wanderte. „Geld, das in Weißenburg bleibt“, wie Weißlein bemerkte. Künftig gibt es das Zahlungsmittel in anderer Stückelung: Statt bislang zehn Euro gibt es den WUG-Scheck künftig im Wert von 22 Euro. Damit kann der sogenannte „steuerfreie Sachbezug“ im Wert von maximal 44 Euro voll ausgeschöpft werden, erklärte Weißlein: „Das hat Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, weil beide keine Steuern zahlen müssen.“

„Lebendige Innenstadt“

Weißlein dankte seinem scheidenden Vorstandskollegen für sein Engagement in den vergangenen Jahren. Gemeinsam sei es gelungen, für die Werbegemeinschaft gute Akzente zu setzen. Auch den beiden anderen aus­geschiedenen Vorstandsmitgliedern, Kassiererin Silvia Horlacher (Raiff­eisenbank) und Kerstin Schubert (Schmuckzeit) dankte Weißlein mit einem Blumenstrauß und freute sich, dass Jürgen Weißlein als kommissarischer Kassier einspringt und mit Peter Pietsch auch ein neuer Schriftführer gefunden wurde. Wahlleiter Andre Bengel wünschte dem neuen Vorstand „viel und erfolgreiche Arbeit“. Auch Bürgermeisterin Maria Schneller hatte in ihrem Grußwort allen ausscheidenden Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement gedankt. Die Stadt Weißenburg könne aus ihrer Sicht froh sein, dass sich die Werbegemeinschaft für die Einkaufsstadt starkmache: „Dadurch wird unsere Innenstadt belebter und lebendiger.“

Keine Kommentare