Wie viel Halle braucht der Weißenburger Bauhof?

21.11.2017, 07:54 Uhr
Wie viel Halle braucht der Weißenburger Bauhof?

Das Vorhaben ist also nicht ganz unstrittig. Einigkeit besteht lediglich darüber, dass die besten Jahre der bestehenden, vor Jahren von einer Schreinerei übernommenen Holzhalle lange vorbei sind. Wie groß der Ersatzbau werden soll, darüber sind sich die Stadträte allerdings uneins.

Und so folgten im Bauausschuss nur Gerhard Naß, Martin Britz und Inge Pfitzinger-Miedel von der SPD, Wolfgang Hauber (Freie Wähler) und Maximilian Hetzner (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Oberbürgermeister Jürgen Schröppel dem Verwaltungsvorschlag. Karl-Heinz Degen, Fritz Felleiter und Sabine Käsberger (alle CSU) votierten dagegen. Ihnen wäre eine kleinere, nur 30 mal 40 Meter große Halle lieber.

Das Thema stand bereits zum zweiten Mal auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Im Oktober war die Entscheidung vertagt worden, weil die Tiefbauverwaltung nach einem Ortstermin des Ausschusses und einer Beratung noch offene Fragen klären sollte (wir berichteten). Zu untersuchen war, ob eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach realisiert werden kann, was Stadtwerke-Geschäftsführer André Goldfuß-Wolf jetzt auch bejahte. Außerdem wurde ein Nutzungskonzept gefordert.

Das legte Robert Schmidtlein, Diplom-Ingenieur des Tiefbauamtes, nun vor. Demzufolge hat der Bauhof einen Flächenbedarf von 942 Quadratmetern, um Weihnachtsbuden, Brunnenabdeckungen, ein fahrbares Podium, zwei Bauwagen, eine behindertengerechte Toilette, Salzstreuer des Winterdienstes, Absturzsicherungen, ein Podium mit Zubehör, Rohrmaterial, einen Kipper-Aufsatz für einen Lastwagen, Splitt und Splittkästen unterzubringen.

Diese Gegenstände sind bisher in der alten Holzhalle, in der Fasshalle, im Bergwaldtheater, am Dachboden der Stadtwerkehalle, in der Bauhofhalle an der Schlachthofstraße und auf Bauhoffreiflächen verteilt. In der Stadtverwaltung geht man davon aus, dass die Gegenstände und Gerätschaften in den kommenden Jahren eher mehr werden. Daher will man die Halle lieber etwas größer bauen.

Die Bauauschussmitglieder der CSU akzeptierten das und plädierten für eine 30 mal 40 Meter, also 1200 Quadratmeter große Halle. Die Verwaltung allerdings präferiert den Bau einer 30 mal 60, also 1800 Quadratmeter großen Halle, bei der ein Drittel für zehn Jahre vermietet werden kann. Dazu liegt eine Anfrage vor. Der Bewerber würde den Hallenteil für zehn Jahre bei einer Jahresmiete von 18000 Euro plus Mehrwertsteuer nehmen. Damit wäre dieser Gebäudeteil vollständig finanziert und stünde nach zehn Jahren dem Bauhof bei Bedarf zur Verfügung.

Die Erstinvestition ist freilich deutlich höher. Die größere Halle würde knapp 500000 Euro kosten, die kleinere gut 350000 Euro. Allerdings muss, wenn die kleinere Halle bei steigendem Platzbedarf künftig erweitert werden müsste, mit höheren Gesamtkosten gerechnet werden. Je nach Ausführung summierten sich diese auf 585000 beziehungsweise 623000 Euro, rechnete Schmidtlein vor.

Sabine Käsberger hielt dem ent­gegen, dass aber bei einem sofortigen größeren Bau 180000 Euro von der Stadt vorfinanziert werden müssen. Und ihr Fraktionskollege Fritz Felleiter kritisierte, dass die Tiefbauverwaltung das Nutzungskonzept „großzügig ausgelegt“ habe und nicht alles aus der bestehenden Halle aufgehoben werden müsse. Er bezweifelt, dass eine Halle in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Größe benötigt wird.

Inge Pfitzinger-Miedel hielt dem entgegen, dass es sinnvoll ist, langfris­tig zu denken. „Nachrüsten kommt immer teurer“, meinte sie. OB Jürgen Schröppel wies auf die niedrigen Kreditzinsen hin. Und Maximilian Hetzner verstand „die Einwände nicht ganz“. Die Stadt müsse nicht vorfinanzieren, weil das Geld aus der Vermietung ja sofort fließe. Wolfgang Hauber bezeichnete die von der Verwaltung favorisierte Variante als „zukunftsorientiert“. Die Gerätschaften des Bauhofs würden schließlich nicht weniger. „Es spart Geld, wenn wir es jetzt machen“, gab er sich überzeugt. Letztlich empfahl der Bauausschuss gegen die Stimmen der CSU den Bau der größeren Hallenvariante.

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