Zimmerner Umgehung: rechtliche Basis ist geschaffen
8.10.2010, 07:28 UhrWann jedoch die Bagger anrollen, steht noch nicht fest. Der Freistaat Bayern muss erst in seinem Etat für die Staatsstraßen die nötigen Mittel bereitstellen. Die 920 Meter lange neue Trasse der Staatsstraße 2230 soll etwa 4,2 Millionen Euro kosten, hat das Staatliche Bauamt Ansbach veranschlagt. Die Ortsumgehung wird nach den vorliegenden Plänen etwa 600 Meter westlich von Zimmern beginnen und in Richtung Südosten und Altmühl führen. Mit zwei Brücken wird der Fluss überquert. Zusätzlich durchschneidet die Trasse den sogenannten Kirchberg in Richtung Übermatzhofen, weswegen erhebliche Erdbewegungen nötig sind. Etwa 70 Meter südlich von Zimmern bindet die Ortsumgehung an die Staatsstraße 2387 und den bereits errichteten Kreisverkehr an.
Über den Kreisel geht es dann in Richtung Bieswang oder Solnhofen. Wegen der beiden Brücken des nötigen Dammes, auf dem die Straße verlaufen wird, ist das Vorhaben relativ kostspielig. Zudem muss auch gewährleistet sein, dass die Zimmerner Landwirte wie bisher ihre Wiesen und Ackerflächen erreichen können, weswegen neue Feld- und Wirtschaftswege angelegt werden müssen. Diese wurden von den Planern nicht an die Staatsstraße angebunden, um die Sicherheit zu erhöhen und den Verkehrsfluss nicht zu hemmen. Mit dem Planfeststellungsbeschluss, in den auch Einwendungen von Trägern öffentlicher Belange wie Bürgern einflossen, ist die rechtliche Voraussetzung für den Bau geschaffen. Die Ortsumgehung soll einer Presse- mitteilung der Regierung von Mittelfranken zufolge die vom Tourismus geprägte Ortschaft Zimmern vom Durchgangsverkehr entlasten. „Die Ortsumfahrung zielt auf eine deutliche Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität der Bürger und Besucher von Zimmern.“
3200 Fahrzeuge täglich
Derzeit rollen täglich über 3200 Fahrzeuge durch Zimmern, rund zehn Prozent davon sind schwere Lastwagen. Die Umgehung ist das letzte noch offene Stück der sogenannten Schwerlasttrasse, welche die Steinbruchbetriebe bei Langenaltheim und Treuchtlingen besser an die Bundesstraße 13 und damit an die Autobahn A 9 anbinden soll. Mit dem Bau wird begonnen, so- bald im Staatsstraßenhaushalt des Freistaates die nötigen Mittel bereitgestellt werden, teilte die Regierung mit. Die Zimmerner Umgehung sei zwar in der Dringlichkeitsstufe 1 und sollte bis 2010 verwirklicht werden, doch ob die Planungen im kommenden Jahr wieder aufgenommen werden, wird sich erst im Januar entscheiden. Jeweils eine Ausfertigung des Planfeststellungsbeschlusses liegt zusammen mit einem Plansatz bei der Stadt Pappenheim und der Gemeinde Solnhofen zwei Wochen zu den Bürozei- ten zur Einsicht aus. Der Planfeststellungsbeschluss ist auch im Internetauftritt der Regierung von Mittelfranken unter der Adresse www.regierung. mittelfranken.bayern.de abrufbar.