Zwei Erlköniginnen

8.3.2019, 13:19 Uhr
Zwei Erlköniginnen

© PR/David Campesino

Das erste Wochenende und somit auch die Premiere gehört Anna Mateur. Die Dresdnerin tourt seit 2003 als Sängerin, Texterin, Schauspielerin und Zeichnerin durch ganz Deutschland. Dafür erhielt sie unter anderem den Bayerischen Kabarettpreis 2010 sowie den Sonderpreis beim Deutschen Kabarettpreis 2018. Mit Auftritten in Nürnberg und München ist sie auch im südlichen Teil der Republik bekannt geworden. Mateur ist eine außergewöhnliche Künstlerin, die nicht nur über eine beeindruckende Stimme verfügt, sondern auch eine unerhörte Präsenz und Wucht auf der Bühne hat.

Das passt bestens zu der bösen Gegenspielerin des Lebkuchenmanns, die aus Machtgier schreckliche Situationen der Weißenburger Geschichte immer und immer wieder aufleben lässt. Anna Mateur soll eine schillern­de Erlkönigin auf die Bühne bringen, die den Zuschauer nicht nur abstößt, sondern auch fasziniert. Derzeit steht Mateur in Berlin auf der Bühne, wo sie bei der Operette „Frau Luna“ im Tipi am Kanzleramt singt. 

Da Anna Mateur nicht an allen zehn Terminen verfügbar ist, hat sich die Produktion um Regisseur Georg Schmiedleitner eine Zweitbesetzung für diese zentrale Rolle gesucht und mit der Kabarettistin Claudia Bill eine passende gefunden. „ Mit ihrer direkten und gnadenlosen Art ist sie wie 
gemacht für die Erlkönigin und wird eine passende Herrscherin der Wald­elfen abgeben“, heißt es in einer Pressemitteilung. 

Junge Theaterschauspieler

Der Kontakt zu Bill ergab sich zufällig, als sie vor weinigen Wochen auf der Weißenburger Luna Bühne ihr aktuelles Kabarettprogramm präsentierte. Bill stammt ursprünglich aus dem Ruhrpott, lebt aber – mit ihrem aus Weißenburg stammenden Mann – bereits seit vielen Jahren im oberfränkischen Effeltrich nahe Forchheim. Man kennt sie unter anderem von der Närrischen Weinprobe im Bayerischen Rundfunk. 

Gemeinsam mit Tatort-Kommissar Andreas Leopold Schadt aus dem oberfränkischen Coburg wirken die beiden Damen als Hauptdarsteller in dem vom Dramatiker Franzobel geschriebenen Jubiläumsstück für das Weißenburger Bergwaldtheater. Zwei weitere Rollen, die des jungen Manns Paul und der Waldelfe Phoebe, sollen noch mit professionellen Schauspielern besetzt werden. Zugutekommen Regisseur Georg Schmiedleitner hier seine Kontakte zum Staatstheater Nürnberg, wo der Österreicher schon seit Jahren regelmäßig Inszenierungen durchführt. Beide Rollen sollen mit jungen, talentierten Darstellern besetzt werden. Gespräche sind hier bereits geführt worden.

Ein Wald der Geschichte

„Der Lebkuchenmann“ greift Geschehnisse der Weißenburger Historie auf und erzählt an ihnen die große, allgemeingültige Geschichte, wie Handeln und Wegsehen des Einzelnen die Historie beeinflusst. Paul, der von der Waldelfe Phoebe durch den Stadtwald geführt wird, macht sich auf die Suche nach dem Lebkuchenmann, der das sadistische Actionprogramm der bösen Erlkönigin sabotiert. Dabei erleben sie Hexenverbrennungen, Hinrichtungen, Fliegerangriffe und Zwangsrekrutierungen, Mittelalter, Nazizeit und das Hier und Jetzt. Der preisgekrönte österreichische Dramatiker Franzobel verwebt in diesem Stück, das er eigens für das Bergwaldtheater geschrieben hat, verschiedene Zeitebenen und nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch den Wald deutscher Geschichte, zu dem der Weißenburger Stadtwald wird. 

 

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