Zwei Rotmilane wurden vergiftet

10.8.2016, 06:00 Uhr
Zwei Rotmilane wurden vergiftet

© Römhild

Die beiden Rotmilane wurden bereits im Mai zwischen Haardt und Suffersheim innerhalb weniger Tage tot aufgefunden. Dass der Bund Naturschutz erst jetzt an die Öffentlichkeit ging, hat laut Gernot Römhild vom BN mit den aufwendigen Untersuchungen zu tun. Erst jetzt gibt es laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen die Sicherheit, dass die beiden Greifvögel an einem Gift verendet sind, das zur Bekämpfung von Ratten, Wühlmäusen und Mäusen eingesetzt wird.

Römhild vermutet, dass das Gift unsachgemäß ausgebracht wurde und nicht innerhalb eines Gangsystems, sondern im Freien. Das Fatale: Der Rotmilan frisst neben lebendiger Beute auch Aas. Das könnte auch bedeuten, dass die Vögel Mäuse gefressen haben, die wiederum bereits Mäusegift aufgenommen haben.

Auswirkungen auf viele Tiere

Da Rotmilane in freier Natur bis zu 30 Jahre alt werden können, fallen solche Verluste Römhild zufolge besonders ins Gewicht. Auch andere Greifvögel, wie zum Beispiel die Schleiereule, die sich überwiegend von Nagetieren ernährt, kommen bei solchen Gifteinsätzen ums Leben. Der Bund Naturschutz und der LBV würden sich deshalb wünschen, dass am besten ganz auf Gift verzichtet würde. Römhild: „Oft ist den Anwendern gar nicht bewusst, welche Auswirkung das Ausbringen des Giftes für viele Tiere hat.“

Auch die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt weist darauf hin, dass Giftköder nur von sachkundigen Personen erworben und angewendet werden dürfen. Zudem sei immer abzuwägen, ob der Nutzen im Vergleich zum möglichen Schaden an der Vogel- und Tierwelt zu rechtfertigen sei. Bei entsprechenden Beobachtungen bitten der Bund Naturschutz (Tel. 0 91 41 / 33 03) und der Landesbund für Vogelschutz (Tel. 0 98 31 / 48 20) die Bevölkerung um Mithilfe.

Keine Kommentare