Zweite Asylbewerberunterkunft in Weißenburg geplant?

31.1.2015, 12:07 Uhr
Zweite Asylbewerberunterkunft in Weißenburg geplant?

© Steiner

Der derzeitige Eigentümer dementierte gegenüber unserer Zeitung die Gerüchte: „Von unserer Seite stimmt das nicht.“

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) wollte auf unsere Anfrage keine Stellungnahme abgeben und sagte nur: „Ich kommentiere das nicht, weil es Gegenstand einer nicht öffentlichen Sitzung war.“ Wie unserer Zeitung versichert wurde, habe es zwischen dem derzeitigen Eigentümer der Barnert-Immobilie, der DED Gewerbe Immo GmbH & Co. KG, und der Regierung von Mittelfranken bislang keine Gespräche gegeben. „Von unserer Seite ist da nichts dran“, sagte der Vertreter der Eigentümer-Gesellschaft. Sonst hätte man auch die Mieter vorab informiert.

Vermutlich sei ein Interessent, der das Gebäude kaufen möchte, vorab an die Regierung herangetreten und habe sich nach einer Nutzungsmöglichkeit erkundet, vermutet der Eigentümer. Unseren Informationen zufolge soll der potenzielle Käufer des ehemaligen Barnert-Gebäudes ein Immobilienunternehmen sein. Anders als bei der geplanten Asylbewerberunterkunft Am Richterfeld scheinen die Verhandlungen aber noch lange nicht so weit gediehen, deshalb liegt auch noch kein offizielles Schreiben der Regierung in Ansbach vor.

Verhandlungen mit Investor

Deren Pressesprecherin Ruth Kronau-Neef hat auf die Frage, ob an den Gerüchten etwas dran sei, geantwortet: „Es ist zutreffend, dass mit einem Investor über die Anmietung des ehemaligen Barnert-Fabrikgebäudes als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber Verhandlungen geführt werden. Es ist gegenwärtig offen, ob ein Mietvertrag abgeschlossen wird.“

Dass die Asylunterkunft derzeit nur ein Gedankenspiel ist, lässt sich auch daran festmachen, dass Sebastian Münch, am Landratsamt für die Asylbewerber zuständig, von dem Thema noch nichts gehört hat.

Anders als Linken-Stadtrat Erkan Dinar. Der bestätigt in einer Pressemitteilung, dass er von den Plänen weiß . In seinem Schreiben kritisiert er die Informationspolitik der Stadt im Zusammenhang mit den Flüchtlingen: „Die Stadt Weißenburg muss eine offensive Informationspolitik betreiben. Es ist unverantwortlich, wenn die Menschen unserer Stadt über Dritte von diesen Plänen erfahren müssen.“

Derartiges Verhalten schaffe nur Miss­trauen und Ablehnung, glaubt Dinar, der von „den beiden geplanten Gemeinschaftsunterkünften für zusammen 300 Flüchtlinge“ schreibt. Seinen  Vorwurf kommentierte OB Jürgen Schröppel gegenüber dem Weißenburger Tagblatt so: „Ich pflege erst, das Ei zu legen und danach zu gackern.“

Falls die Asylunterkunft kommen sollte, wäre sie eine „Gemeinschaftsunterkunft“. Das heißt: Dort wohnen, anders als in Pleinfeld-Mackenmühle, Asylbewerber, die die Erstaufnahme hinter sich haben. Verantwortlich für die Betreuung der Flüchtlinge wäre die Regierung von Mittelfranken.
 

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