Marathon am See gesichert

6.1.2011, 10:00 Uhr
Marathon am See gesichert

© Mühling

Allerdings bedeutet die Entscheidung nicht das Aus für das Ausdauersport-Spektakel. Vielmehr wird der gemeinnützige Verein OAI mit Sitz in Dietfurt – das Kürzel steht für Outdoor and Offroad Association International – den Wettbewerb übernehmen und an vielen bewährten Aspekten der Veranstaltung festhalten. So bleibt auch der Termin am dritten September-Wochenende, das 2011 auf den 17. und 18. September fällt. Auch wird es weiterhin einen Marathon, einen Halbmarathon, Nordic Walking und Schülerläufe geben. Ändern wird sich allerdings der Name: ab sofort wird das Ereignis unter dem Begriff „Seenlandmarathon“ firmieren.

Hinter dem Verein OAI steht der  Name des Vorsitzenden Hubert Stanka sowie der Weißenburger Baboons GmbH zur Promotion. Der Verein übernimmt beispielsweise auch im angestammten Motorsportsektor die Abwicklung von Veranstaltungen wie etwa der Cross-Country-Meisterschaft. Die Vereinsziele wurden zuletzt auf Radfahren, Schwimmen und Laufen erweitert. „Mit dem Marathon und seinen Co-Wettbewerben betreten wir Neuland. Neben dem Bereich Offroad wollen wir damit auch im Breitensport etwas anbieten“, sagt Stanka.

Termin am 17. und 18. September

Weil sich die Übernahmeverhandlungen mit Brombachseerunning hinzogen und derzeit auch noch nicht komplett abgeschlossen sind, sind die neuen Veranstalter ein Stück weit in Verzug geraten. Zeitlich wird es im Hinblick auf den Termin am 17./18 September 2011 ziemlich eng. Dennoch werde man, so Hubert Stanka, versuchen, möglichst optimale Bedingungen zu schaffen. Im Aufbau befindet sich derzeit die neue Internet-Homepage (www.seenlandmarathon.de), die Ende Januar online gehen soll. Ab diesem Zeitpunkt wird es dann auch möglich sein, sich für die einzelnen Wettbewerbe anzumelden.

Zu den wesentlichen Aufgaben wird es auch gehören, in den kommenden Wochen die Werbetrommel kräftig zu rühren, um an die Teilnehmerzahlen der vergangenen Jahre heranzukommen. Zumeist waren über 2000 Läufer, Läuferinnen und Walker auf den verschiedenden Strecken unterwegs. Ein entscheidender Faktor wird es obendrein sein, die bisherigen Helfergruppen zur weiteren Mitarbeit zu gewinnen. „Wir setzen ganz stark auf Teamgeist und hoffen, dass uns die bisherigen Helfer  die Treue halten“, betont Hubert Stanka.

Er und Baboons seien nicht zuletzt durch den Landkreis angesprochen worden. Nachdem sich abzeichnete, dass die bisherigen Organisatoren aussteigen wollen, habe man händeringend nach Übernehmern gesucht. Ziel des Ganzen: „Das Event sollte unbedingt in der Region gehalten werden und dazu wollen wir unseren Beitrag leisten“, sagt Stanka. Ihm ist klar, dass es speziell im ersten Jahr ein Kraftakt werden dürfte, hofft aber auf eine ähnliche Unterstützung, wie es sie in den sieben Jahren des Brombachsee-Marathons gegeben hat.

„Nicht nebenher machbar“

Für Jürgen Spiegel, Herbert Loy und ihr Organisationsteam war es eine schwierige Entscheidung, den Brombachsee-Marathon aufzugeben. Sie sahen sich jedoch ehrenamtlich an der Grenze. „Das kann man auf Dauer nicht so einfach nebenher machen“, sagt Spiegel. Hinzu kam die Tatsache, dass der harte Kern des Orga-Teams immer kleiner wurde. Zuletzt konnte man nur auf vier bis fünf Leute zählen, ohnehin hat der Verein Brombachseerunning nur zehn Mitglieder.

Spiegel: „Uns fehlte es einfach an Leuten, die ihre Freizeit dafür opfern.“ Die Pause im Jahr 2010 war der erste Schritt des Rückzugs, jetzt folgte die Entscheidung, ganz auszusteigen. Was aus dem Verein Brombachseerunning wird, ist nach den Worten von Jürgen Spiegel noch unklar: „Für uns geht es jetzt erst einmal darum, die Verhandlungen zu Ende zu bringen und einen sauberen Vertrag zu haben.“

Daran ist auch Hubert Stanka gelegen. Er hofft, dass in den nächsten Tagen die Ablöse-Vereinbarung endgültig besiegelt werden kann, und will dann die Planung und Organisation des ersten Seenlandmarathons vorantreiben. Ihm ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es OAI und Baboons trotz der bevorstehenden Professionalisierung nicht um den Kommerz geht, sondern darum, in jener Gegend aktiv zu werden, in welcher die Organisatoren ihren Sitz haben. Deshalb werde es beispielsweise auch für die Ausdauersportler bei moderaten Anmeldegebühren bleiben.

Detaillierte Informationen zur Veranstaltung im kommenden September soll es in den nächsten Wochen geben. Dann darf man gespannt sein, wie der Marathon unter neuer Führung laufen wird.