Die VfL-Korbjäger und ihre bislang beste Saison

5.5.2018, 06:00 Uhr
Die VfL-Korbjäger und ihre bislang beste Saison

© Uwe Mühling

Stand jetzt ist den Rockets Gotha II mit der Meisterschaft der Durchmarsch in die 2. Bundesliga ProB gelungen. Sollten die Thüringer verzichten (müssen), weil ihre „Erste“ aus der 1. Bundesliga abgestiegen ist, dann könnten der TSV Oberhaching und der VfL Treuchtlingen als Zweiter und Dritter nicht nachrücken, weil sie keine Lizenz beantragt haben. So kämen vielleicht die nachfolgenden Teams Vilsbiburg und Breitengüßbach zum Zug. Gleich wieder absteigen musste aus der 2. Bundesliga ProB der BBC Coburg, der im Normalfall eben­so zu den kommenden Gegnern des VfL gehören wird wie die Aufsteiger TV Goldbach und TuS Bad Aibling aus der 2. Regionalliga. Nicht mehr dabei sein werden im Normalfall die Absteiger Zwickau und TTL Bamberg. Aber wie gesagt: In den kommenden Wochen kann sich auch noch einiges ändern.

Trainer und Team bleiben

Die VfL-Baskets sehen dem Ganzen gelassen entgegen. Bei ihnen ist sicher, dass sie auch in der kommenden Saison 2018/2019 in der 1. Regionalliga spielen werden. Der Trainer wird der gleiche sein – wie gewohnt hat Stephan Harlander (49) quasi per Handschlag verlängert – und auch die Mannschaft wird so zusammenbleiben. Neuzugänge wird der VfL weiterhin nicht aktiv suchen. Sollte aber jemand zu den Treuchtlingern kommen wollen und sich mit deren Amateur- und Nachwuchskonzept voll identifizieren, dann würde man wohl nicht Nein sagen. Wie bei Jonathan Pos­piech, der in der Winterpause kam und sich bestens eingefügt hat. „Ein weiteres neues Gesicht würde uns bestimmt guttun“, glaubt der Trainer, der vor allem einen weiteren „Big Man“ gut gebrauchen könnte.

Eisenberger ist der Effektivste

In der Rückschau auf die vergangene Spielzeit spricht Stephan Harlander von einer „Bombensaison“. Nach den Plätzen fünf (2015), vier (2016) und drei (2017) konnten die VfL-Korbjäger diesen dritten Platz bestätigen. Mehr noch: Erstmals schafften sie 20 Siege und damit 40 Punkte. Eine derart starke Ausbeute ist ihnen in acht Jahren in der 1. Regio noch nie gelungen – und das obwohl man in den vergangenen Jahren immer wieder herausragende Spieler wie die Ferschl- und Lang-Brüder verloren hat.

Und wenn wir schon bei der Statis­tik sind, dann kommen wir auch gleich zu den Einzelspielern: Tim Eisenberger ist erneut der effektivste Akteur der gesamten Liga. Er verteilt unter allen Spielern die meisten Assists (7,7 pro Spiel) und ist beim VfL obendrein Top-Rebounder (8,2) und Topscorer (21,5). Für den besten „Basketball-Spieler“ insgesamt hält Harlander seinen Kapitän Stefan Schmoll. Der Coach ist obendrein froh, dass er mit Simon Geiselsöder einen der besten Dreier-Werfer der Liga in seinen Reihen hat und dass mit Florian Beierlein ein weiterer Treuchtlinger einen zweistelligen Schnitt verbucht hat. Komplettiert wird die Starting Five von Claudio Huhn, der ebenso alle Spiele bestritten hat wie Eisenberger, Schmoll, Geiselsöder und Arne Stecher. Je 25 Einsätze hatten Beierlein und Jonathan Schwarz.

Sportliches Highlight der Saison war für den Trainer neben den beiden Derbysiegen gegen Ansbach das letzte Spiel gegen Oberhaching. Denn hier sei es durch die „außergewöhnliche Verschmelzung von Mannschaft und Fans“ gelungen, den bisherigen Tabellenführer zu bezwingen. „Es gab aber“, so der Coach, „noch weitere 17 gute Auftritte, sodass wir mit einem klar positiven Gefühl aus der Saison gehen können“. Neben den Topleistungen der Spieler ist der Trainer auch von den VfL-Anhängern begeistert. Sie unterstützen ihre Mannschaft nicht nur daheim, sondern ein harter Kern ist auch bei jedem Auswärtsspiel dabei. Harlander: „Das ist für mich nach wie vor nicht selbstverständlich.“

Negative Ausreißer

Und die negativen Ausreißer der Saison? Das waren für ihn die beiden Niederlagen gegen Vilsbiburg sowie die Schlappe bei Hellenen München. Stephan Harlander ging es dabei aber weniger um die Niederlagen an sich, sondern vielmehr darum, dass seine Mannschaft in diesen Partien „eine Riesenchance emotional hergegeben hat“. Sein Team habe hier nicht auf Biegen und Brechen die möglichen Siege angepeilt und sei nicht in der Lage gewesen, die Sache von Anfang an ganz konzentriert anzugehen. Und: Nimmt man diese vermeidbaren drei Niederlagen weg, dann wäre heuer sogar die Meisterschaft drin gewesen.

Aber wie gesagt, es überwiegt eindeutig das Positive: „Wir haben in einer stärkeren Liga mehr Punkte geholt. Wir haben an Stabilität und spielerischer Qualität gewonnen“, unterstreicht Trainer Harlander. Für ihn gilt es mit Blick auf die kommende Saison die Leichtsinnsfehler weiter zu minimieren und bei den Spielern „die Einsicht zu schüren, dass jeder an seinen Schwächen arbeiten muss, um noch stärker zu werden“. Das wird auch einer der Schwerpunkte sein, wenn nach den Pfingstferien die lange Sommer-Vorbereitung startet. Ende September geht es dann wieder um Regionalliga-Punkte. Wer dann alles in der Liga ist, wird man sehen.

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