Wie die Stadt-Umland-Bahn billiger werden könnte

17.12.2012, 07:00 Uhr
Wie die Stadt-Umland-Bahn billiger werden könnte

© Fotomontage: VAG

Bislang wird aus dem Erlanger Rathaus ein Signal vermisst, das zeigen würde: „Wir wollen die StUB ja eigentlich, und darum lasst uns mal überlegen, wie wir sie billiger bekommen können.“ Möglichkeiten zum Sparen, beispielsweise durch eine andere Trassenführung, gibt es mehrere. Sogar noch mehr Fahrgäste könnte man an so an der Strecke „einsammeln“.

Ein wesentlicher Kostenfaktor ist neben einer notwendigen Brücke über den Regnitzgrund zweifellos der geplante Tunnel, um vom Erlanger Innenstadt-Einkaufszentrum Arcaden zum Platz hinter dem Hauptbahnhof zu gelangen. Da stellt sich die Frage: Warum muss die StUB überhaupt dorthin fahren?

Viel günstiger wäre es, wenn die StUB auf dem Parkplatz an der Güterbahnhofstraße neben den Arcaden enden würde, wo sich jetzt die Baubüros der Deutschen Bahn befinden. Ein teurer Tunnel wäre dann überflüssig.

Würde die StUB dort enden, dann hätte man einen direkten Zugang zum Gleis1 des Hauptbahnhofs, und die Innenstadt läge einem vor den Füßen. Von dort kann die StUB auch problemlos Richtung Osten durch die Henkestraße abfahren, und gen Westen die Rampe hinauf zur Werner-von-Siemens-Hochbrücke. Auch die Brücke über den Kanal wird immer wieder als Kostentreiber genannt. Dabei könnte man die vorhandene Kanalunterführung am Rabenweg ausbauen, ohne die Strecke gen Westen wesentlich zu verändern. Auch weiter im Westen ist Einsparpotential vorhanden. So könnte man im Rahmen der Autobahnverbreiterung beispielsweise die Unterführung bei Haundorf für die StUB ausbauen. Das ist wesentlich billiger als die bislang geplante neue Brücke.

Nicht optimal ist die derzeitig geplante Anbindung des Universitäts-Südgeländes. Dabei könnte die „Hochschullinie“ ohne wesentlichen Aufwand durch das Südgelände führen, wenn man sie von Tennenlohe kommend neben der Kurt-Schumacher-Straße trassieren würde. Es gäbe bei einigem Nachdenken noch weitere Einsparmöglichkeiten bei der Trassenführung, die zudem Vorteile für die Attraktivität der StUB bringen würden.

Übrigens: Auch in Nürnberg gibt es durchaus noch Optimierungsmöglichkeiten bei der Streckenführung. Wenn die Bahn nämlich von Boxdorf nach Großgründlach fahren würde, um von dort über die vorhandene, aber wenig genutzte breite Autobahnbrücke nach Tennenlohe zum Wetterkreuz zu kommen, dann würden wesentlich mehr Fahrgäste „eingesammelt“. Und dann könnte Erlangens Oberbürgermeister Siegfried Balleis auch nicht mehr klagen, im Knoblauchsland würde die StUB nur an Kohlköpfen und Spargelfeldern vorbeifahren.



Wie berichtet, haben der Erlanger Stadtrat und der Kreistag des Landkreises Erlangen-Höchstadt positive Grundsatzbeschlüsse zur StUB gefällt und einen entsprechenden Förderantrag für das 400-Millionen-Euro-Projekt an das bayerische Wirtschaftsministerium gestellt. Auf das Ergebnis der Prüfung wird derzeit gewartet.

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