Wie entsteht Bier? Hier wird es Schritt für Schritt erklärt

26.5.2016, 06:00 Uhr
Brauen will gelernt sein! Wir zeigen mit Bildern von einem Braukurs im Museum Hopfenbiergut in Spalt, welche Schritte nötig sind, um gutes Bier zu brauen. Für unser Rezept wird zunächst Malz, also gekeimte und getrocknete Gerste abgewogen. Um sie geschmeidiger zu machen, wird sie beim Abfüllen mit Wasser besprüht.
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Brauen will gelernt sein! Wir zeigen mit Bildern von einem Braukurs im Museum Hopfenbiergut in Spalt, welche Schritte nötig sind, um gutes Bier zu brauen. Für unser Rezept wird zunächst Malz, also gekeimte und getrocknete Gerste abgewogen. Um sie geschmeidiger zu machen, wird sie beim Abfüllen mit Wasser besprüht. © Martin Müller

Ganze Körner kann man natürlich nicht in den Kessel kippen. Deshalb kommt das Malz zunächst in die Schrotmühle
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Ganze Körner kann man natürlich nicht in den Kessel kippen. Deshalb kommt das Malz zunächst in die Schrotmühle © Martin Müller

12,5 Kilo Malz sind für unser Rezept nötig. Dafür ist ganz schön viel anstrengende Handarbeit gefragt. Die Spalter Bierkönigin Julia Baierlein lächelt trotzdem tapfer.
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12,5 Kilo Malz sind für unser Rezept nötig. Dafür ist ganz schön viel anstrengende Handarbeit gefragt. Die Spalter Bierkönigin Julia Baierlein lächelt trotzdem tapfer. © Martin Müller

Wenn man das Malz geschrotet hat, hält man feines Mehl, aber auch die Spelzen, also die Kornhüllen in der Hand. Diese braucht man später noch, weil sie eine natürliche Filterschicht im Läuterbottich bilden. Die groberen Stückchen werden Grieß genannt.
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Wenn man das Malz geschrotet hat, hält man feines Mehl, aber auch die Spelzen, also die Kornhüllen in der Hand. Diese braucht man später noch, weil sie eine natürliche Filterschicht im Läuterbottich bilden. Die groberen Stückchen werden Grieß genannt. © Martin Müller

Nachdem wir 40 Liter Wasser auf genau 52 Grad aufgeheizt haben, beginnt nun das Einmaischen, das geschrotete Malz wird in den Kessel gekippt.
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Nachdem wir 40 Liter Wasser auf genau 52 Grad aufgeheizt haben, beginnt nun das Einmaischen, das geschrotete Malz wird in den Kessel gekippt. © Martin Müller

Im Kessel bildet sich eine stärkehaltige Lösung, die Maische. Sie wird auf 62 Grad erhitzt und dann 30 Minuten bei dieser Temperatur belassen. Dabei gehen feste Bestandteile des Malzes ins Flüssige über, die Grieße lösen sich auf. Nach der ersten halbstündigen Rast wird die Maische weiter aufgeheizt, auf 72 Grad. Bei dieser Temperatur bleibt sie noch einmal für 30 Minuten, bevor sie schließlich auf 78 Grad erhitzt wird.
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Im Kessel bildet sich eine stärkehaltige Lösung, die Maische. Sie wird auf 62 Grad erhitzt und dann 30 Minuten bei dieser Temperatur belassen. Dabei gehen feste Bestandteile des Malzes ins Flüssige über, die Grieße lösen sich auf. Nach der ersten halbstündigen Rast wird die Maische weiter aufgeheizt, auf 72 Grad. Bei dieser Temperatur bleibt sie noch einmal für 30 Minuten, bevor sie schließlich auf 78 Grad erhitzt wird. © Martin Müller

Mit einer Jodprobe überprüft man, ob sich die Stärke in Zucker verwandelt hat.
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Mit einer Jodprobe überprüft man, ob sich die Stärke in Zucker verwandelt hat. © Martin Müller

Nun geht es ans Abmaischen. Dazu wird die Maische in den Läuterbottich gepumpt. Vorher wird der Boden mit heißem Wasser bedeckt, damit beim Umpumpen nicht so viel Sauerstoff in die Flüssigkeit gelangt.
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Nun geht es ans Abmaischen. Dazu wird die Maische in den Läuterbottich gepumpt. Vorher wird der Boden mit heißem Wasser bedeckt, damit beim Umpumpen nicht so viel Sauerstoff in die Flüssigkeit gelangt. © Martin Müller

Endlich schießt die Maische in den Läuterbottich. Dort sollen die festen Bestandteile weitgehend von den flüssigen abgetrennt werden. Während einer viertelstündigen Läuterrast sinken die Spelzen nach unten und bilden dort eine natürliche Filterschicht.
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Endlich schießt die Maische in den Läuterbottich. Dort sollen die festen Bestandteile weitgehend von den flüssigen abgetrennt werden. Während einer viertelstündigen Läuterrast sinken die Spelzen nach unten und bilden dort eine natürliche Filterschicht. © Martin Müller

Langsam erkennt man, dass sich hier Bier entwickelt. Die Teilnehmer des Spalter Braukurses verfolgen das mit einem andächtigen Blick in den Läuterbottich.
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Langsam erkennt man, dass sich hier Bier entwickelt. Die Teilnehmer des Spalter Braukurses verfolgen das mit einem andächtigen Blick in den Läuterbottich. © Martin Müller

Durch einen Spiegel über der Brauanlage können in Spalt immer alle Teilnehmer verfolgen, was sich gerade tut. In den Läuterbottich werden sieben, dann noch einmal acht Liter Wasser nachgegossen, um noch mehr Extrakt aus den Spelzen herauszulösen. Wenn das Läutern beendet ist, wird die Würze wieder in den Sudkessel gepumpt.
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Durch einen Spiegel über der Brauanlage können in Spalt immer alle Teilnehmer verfolgen, was sich gerade tut. In den Läuterbottich werden sieben, dann noch einmal acht Liter Wasser nachgegossen, um noch mehr Extrakt aus den Spelzen herauszulösen. Wenn das Läutern beendet ist, wird die Würze wieder in den Sudkessel gepumpt. © Martin Müller

12,5 Kilo Malz hinterlassen im Läuterbottich natürlich jede Menge Rest. Dieser sogenannte "Treberkuchen" wird fein säuberlich entfernt und kann dann als Viehfutter genutzt werden. Überhaupt spielt beim Brauen das ständige Putzen eine wichtige Rolle, auf hygienisches Arbeiten wird penibel geachtet.
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12,5 Kilo Malz hinterlassen im Läuterbottich natürlich jede Menge Rest. Dieser sogenannte "Treberkuchen" wird fein säuberlich entfernt und kann dann als Viehfutter genutzt werden. Überhaupt spielt beim Brauen das ständige Putzen eine wichtige Rolle, auf hygienisches Arbeiten wird penibel geachtet. © Martin Müller

Im Sudkessel wird die Würze nun zum Kochen gebracht. 60 Minuten soll sie dann am Kochen gehalten werden. Nach zehn Minuten werden 30 Gramm Hopfenpellets hinzugefügt, nach einer halben Stunde 30 weitere, nach 50 Minuten noch einmal 40 Gramm Hopfen.
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Im Sudkessel wird die Würze nun zum Kochen gebracht. 60 Minuten soll sie dann am Kochen gehalten werden. Nach zehn Minuten werden 30 Gramm Hopfenpellets hinzugefügt, nach einer halben Stunde 30 weitere, nach 50 Minuten noch einmal 40 Gramm Hopfen. © Martin Müller

Mit einer Spindel wird nun die Stammwürze gemessen, und zwar in der Einheit Grad Plato. Unser Gebräu hat 16,2 Grad Plato. Die Faustformel besagt: Die Stammwürze minus 2 geteilt durch 2 ergibt den Alkoholgehalt des fertigen Bieres. In unserem Fall wären das etwa sieben Prozent - reichlich stark also...
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Mit einer Spindel wird nun die Stammwürze gemessen, und zwar in der Einheit Grad Plato. Unser Gebräu hat 16,2 Grad Plato. Die Faustformel besagt: Die Stammwürze minus 2 geteilt durch 2 ergibt den Alkoholgehalt des fertigen Bieres. In unserem Fall wären das etwa sieben Prozent - reichlich stark also... © Martin Müller

Endlich ist es (fast) vollbracht! Die Würze sprudelt ins 50-Liter-Fass.
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Endlich ist es (fast) vollbracht! Die Würze sprudelt ins 50-Liter-Fass. © Martin Müller

Natürlich durfte die Würze dafür nicht 100 Grad warm bleiben. Über einen Plattenwärmetauscher ist es zuvor in sekundenschnelle abgekühlt worden.
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Natürlich durfte die Würze dafür nicht 100 Grad warm bleiben. Über einen Plattenwärmetauscher ist es zuvor in sekundenschnelle abgekühlt worden. © Martin Müller

Eine wichtige Zutat fehlt natürlich noch: die Hefe. Sie wird gleichzeitig mit der Würze ins Fass gegossen.
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Eine wichtige Zutat fehlt natürlich noch: die Hefe. Sie wird gleichzeitig mit der Würze ins Fass gegossen. © Martin Müller

Jetzt können sich die Kursteilnehmer stolz um ihr selbstgebrautes Fässla scharen. Trinken können sie ihr Produkt natürlich trotzdem noch nicht, der Gärprozess steht noch aus. In fünf bis sechs Wochen können sie sie, fein säuberlich in Fünf-Liter-Fässer abgefüllt, in der Stadtbrauerei Spalt abholen.
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Jetzt können sich die Kursteilnehmer stolz um ihr selbstgebrautes Fässla scharen. Trinken können sie ihr Produkt natürlich trotzdem noch nicht, der Gärprozess steht noch aus. In fünf bis sechs Wochen können sie sie, fein säuberlich in Fünf-Liter-Fässer abgefüllt, in der Stadtbrauerei Spalt abholen. © Martin Müller

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