Wohin mit 4,6 Millionen Christbäumen? Nürnberg ist gerüstet

10.1.2018, 12:51 Uhr
Bevor der Weihnachtsbaum vom letzten Jahr entsorgt werden kann, muss aller Schmuck wie Kugeln, Kerzen und besonders Lametta gründlich entfernt werden.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa Bevor der Weihnachtsbaum vom letzten Jahr entsorgt werden kann, muss aller Schmuck wie Kugeln, Kerzen und besonders Lametta gründlich entfernt werden.

 Nach Schätzung des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH) wurden 2017 rund 4,6 Millionen Christbäume in Bayern verkauft; die meisten Bäume davon in den beiden Großstädten München und Nürnberg. Die Abfallbetriebe der Städte rechnen jeweils mit etwa 200 Tonnen. Nürnberg und München haben deshalb Sammelstellen eingerichtet.

Die Kosten für die Entsorgung bleiben jedoch gering: Wie der Bereichsleiter der Abfallwirtschaft der Stadt Nürnberg (ASN) Gerhard Bocke vorrechnet, betragen sie nur etwa 14 Cent pro Einwohner. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) rechnet mit bis zu 50 Euro pro Tonne Christbäume. Für die Bürger bleibt die Entsorgung kostenlos. Nach Angaben der befragten Abfallbetriebe ist sie in der Müllgebühr bereits enthalten.

Kugeln, Kerzen und Lametta entfernen

Dennoch gibt es unter Christbaumbesitzern auch einige, die ihre Tanne oder Fichte illegal loswerden wollen. "Vor Weihnachten schafft es noch jeder den Baum nach Hause zu tragen. Nach Weihnachten wird der Weg zur Sammelstelle plötzlich schwer", meint ASN-Bereichsleiter Bocke.


Hier geht's zu den Sammelstellen im Nürnberger Stadtgebiet 


Die Bäume werden meist zu Hackschnitzeln verarbeitet und verfeuert oder zur Renaturierung eingesetzt - beispielsweise als Dünger in öffentlichen Parks. Um ihre Bäume entsorgen zu lassen, müssen die Besitzer zuvor Kugeln, Kerzen und Lametta entfernen. Wer die Abholungs- oder Sammeltermine verpasst, kann seinen Baum ganzjährig im Wertstoffhof seiner Gemeinde abgeben. In vielen Städten ist es auch möglich, den abgeschmückten Baum selbst zu zerkleinern und in die Biotonne zu werfen.

Nicht möglich ist es dagegen, die alte Kiefer oder Nordmanntanne an einen Zoo, wie den Tierpark Hellabrunn, abzugeben. Man nehme wegen des Lamettas nur Bäume, die unverkauft geblieben seien, erklärt ein Zoo-Sprecher. Der Zweck der 30 Bäume, die der Tierpark letztes Jahr bekommen hat: Elefantenfutter oder Spielzeug für Affen und Raubkatzen. "Der letzte Baum wurde an Heiligabend verputzt", sagte der Sprecher.   

In den kleineren Städten der Region gibt es zum Teil sogar einen Abholservice: In Neustadt an der Aisch können die Bürger ihre alten Bäume auf vorherige Anforderung von der Feuerwehr zu Hause abholen lassen. Das dafür fällige Entgelt kommt der Neustädter Jugendfeuerwehr zu Gute. Auch in und um Forchheim gibt es viele freiwillige Initiativen, die den Leuten die Weihnachtsbaum-Entsorgen abnehmen: Im Forchheimer Stadtteil Reuth sind die Nachwuchsspieler des örtlichen Sportvereins zum Einsammeln unterwegs, in Neunkirchen am Brand kümmert sich die Kolpingjugend darum.

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