Würzburg soll wieder neue Asylbewerber aufnehmen

WÜRZBURG - Bayerns dritte Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber soll nach Plänen des Freistaats in Würzburg angesiedelt sein. Am 1. Oktober habe die Regierung von Unterfranken schriftlich vom Sozialministerium den Auftrag erhalten zu prüfen, ob sich die derzeitige Flüchtlingsunterkunft in Würzburg als Aufnahmestelle für Asylbewerber eignet.

Das sagte Regierungssprecher Johannes Hardenacke am Freitag. In der Flüchtlingsunterkunft, einer von mehr als 110 bayernweit, leben derzeit 400 Asylbewerber aus mehr als 30 Ländern.

Früher gehörte das vier Hektar große Gelände der US-Armee. Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) zeigte sich am Freitag enttäuscht darüber, erst wenige Tage zuvor von diesen Plänen erfahren zu haben. „Ich hätte mir schon gewünscht, (...) dass man da mit der Kommune in einer anderen Art und Weise umgegangen wäre.“ Die Stadt sei erst am vergangenen Montag (4. Oktober) darüber informiert worden, dass eine Aufnahmeeinrichtung diskutiert wird – zu kurzfristig, sagte Rosenthal, zumal bereits in der nächsten Woche die ersten Flüchtlinge ankommen könnten.

 Nach Hardenackes Einschätzung wurden der Stadt zeitnah die Pläne mitgeteilt. Flüchtlinge sind Ländersache, die Stadt hat in der Frage kein Mitbestimmungsrecht. In Würzburg hat es bereits von 1992 bis 2005 eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber gegeben, damals unter der Bezeichnung „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAST)“. Seither sei klar gewesen, dass die frühere Aufnahmeeinrichtung in Würzburg, in der sich derzeit die Flüchtlingsunterkunft befindet, reaktiviert werden könnte, sagte Hardenacke.