Zeitung weitet den Blick auf die Region

13.4.2017, 11:18 Uhr
Zeitung weitet den Blick auf die Region

© Foto: Aslanidis

"Die fränkische Region zeichnet sich durch ihre Vielgestaltigkeit und ihre Kleinteiligkeit aus. Das hat auch die Metropolregion stark geprägt", sagte Christa Standecker, Geschäftsführerin der Europäischen Metropolregion Nürnberg bei ihrem Kurzvortrag über den freiwilligen Zusammenschluss von Landkreisen und Städten.

Diese Kleinteiligkeit prägt auch die Nürnberger Nachrichten mit ihren zehn angeschlossenen Außenredaktionen und sieben selbstständigen Heimatzeitungen.

"Die Leute wollen wieder großräumiger wissen, was passiert. Das Regionale wird wieder wichtiger", ist Standecker allerdings überzeugt. Die Metropolregion als Zusammenschluss sei kein Zufallsprodukt, die Grundlage sei ein schon zuvor stark verflochtener Raum.

"Die Zeitung sollte diesen Raum, in dem sich die Leute tatsächlich bewegen, auch mit ihrer Berichterstattung abdecken, und sich nicht nur auf ihr eigenes Verbreitungsgebiet beschränken", meinte Standecker — sieht die NN aber auf einem guten Weg.

Während für die mittelfränkische Bezirksheimatpflegerin Andrea Kluxen der Begriff "Heimat" mehr Identifikation bietet als "Region" und wichtiger denn je ist in einer Zeit, in der sich alles beschleunigt, betonte Standecker wiederholt die Bedeutung des regionalen Zusammenhalts.

Mehrere Leserinnen und Leser stimmten bei der Veranstaltung im Innovationslabor Josephs mit Standeckers Ansinnen überein, die alten Grenzen im Kopf zu sprengen und den persönlichen Horizont nicht mehr an der Landkreis- oder Bezirksgrenze enden zu lassen.

Viele Gäste wünschten sich für ihr Nachrichtenangebot Möglichkeiten wie bei der Nordbayern-App: Auf dem Smartphone kann man die Orte in der Region auswählen, die einen besonders interessieren, und bekommt dann Berichte aus diesen Gemeinden zuerst angezeigt. Auch Berichte des Nürnberger Stadtanzeigers sind abrufbar.

Leser können andere Lokalteile im E-Paper lesen

Analog dazu möchten sich viele Abonnenten mehrere Lokalteile auswählen können, die sie interessieren. Schon heute können Print-Abonnenten für 8,50 Euro eine andere Ausgabe im E-Paper, also als digitale Ausgabe, beziehen. Abonnenten der Nürnberger Nachrichten können so also etwa zusätzlich den Erlanger Lokalteil beziehen.

Die Gäste im Josephs wünschten sich allerdings die Möglichkeit, mehrere Lokalteile gleichzeitig für einen geringeren Preis als bisher beziehen zu können — und dies auch nicht unbedingt dauerhaft, sondern etwa auch tageweise.

Unser Fazit:

Mit der Metropolregion Nürnberg als Zusammenschluss identifiziert sich kaum jemand, viel eher fühlt man sich als Fürther, Dinkelsbühler oder Neumarkter — oder eben als Franke oder Oberpfälzer. Die Metropolregion entdecken und sich in ihr bewegen wollen allerdings viele. Sie möchten wissen, was jenseits der Landkreisgrenzen passiert — und manchmal auch, was außerhalb der Metropolregion geschieht, in Würzburg, Regensburg oder im Bayerischen Wald etwa. Eine Regionalzeitung kann dabei sehr gute Dienste leisten, indem auch sie nicht nur in den Grenzen ihres Verbreitungsgebiets denkt, sondern den (größeren) Raum beackert, in dem sich die Menschen tatsächlich bewegen.

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