Zwei Eisbrecher auf Main-Donau-Kanal im Einsatz

28.2.2018, 13:24 Uhr
Zwei Eisbrecher auf Main-Donau-Kanal im Einsatz

© Archivfoto: Harry Rödel

Am Montag machte die "EB Hesselberger" die Leinen los, seit Dienstag knackt auch die "Angermünde" die derzeit noch relativ dünne Eisschicht auf dem 172 Kilometer langen Kanalstück zwischen Bamberg und Kelheim auf. Angesichts der klirrenden Kälte von bis zu minus 15 Grad bilde sich in der Nacht eine drei bis fünf Zentimeter dünne Eisschicht, die für den Schiffsverkehr und auch für die Schleusenanlagen bereits zu einem Problem werden könnte, erklärt Harald Göhring vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg.

Wenn Wasser gefriert, nimmt sein Volumen bekanntlich zu, und durch den dadurch steigenden Druck könnten laut Göhring unter anderem die Schleusenanlagen beschädigt werden. "Weil bei der Einfahrt eines Schiffes auch Eisplatten in die Schleusenkammer gedrückt werden, ist dort zurzeit auch nicht so viel Platz wie sonst", erklärt der Schifffahrtssachbearbeiter. Normalerweise können Schubverbände mit einer Länge bis zu 190 Metern auf dem Kanal geschleust werden, ab heute wird die maximale Länge bei einigen Schleusen auf 165 Meter reduziert.

Außerdem wird in den kommenden Tagen in dem Abschnitt zwischen Erlangen und Hilpoltstein nur in der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr geschleust. Mitarbeiter stoßen immer wieder das Eis von den Schleusenwänden ab, damit keine gefrorenen Brocken auf die Schiffe fallen. Diese Arbeiten sind in der Nacht nicht möglich, weshalb dann der Schleusenbetrieb eingestellt werden muss.

Die Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes warnen außerdem davor, Eisflächen auf dem Kanal zu betreten. "Das ist lebensgefährlich", betont Stefanie Einem. Bei jeder Schleusung hebe oder senke sich der Wasserspiegel um zehn bis 30 Zentimeter, so dass das Eis dann aufbreche. Es könne sich auch eine Luftschicht unter dem Eis bilden, das beim Betreten schlagartig einbrechen könne.

1 Kommentar