Drei Lawinen in Bayern: Verschütteter stirbt in Klinik

21.1.2018, 22:37 Uhr
Die Suchmaßnahmen der bayerischen Bergwacht liefen schnell an, sagen die Verantwortlichen.

© dpa Die Suchmaßnahmen der bayerischen Bergwacht liefen schnell an, sagen die Verantwortlichen.

Die Schneemassen rauschten Richtung Tal: Bei gleich drei Lawinenabgängen sind in Oberbayern mehrere Wintersportler verletzt worden. Die Bergwacht durchkämmte das Gebirge und konnte mehrere Menschen retten. Ein 30-Jähriger, der mit einem Freund eine Skitour an der sogenannten Wirtsalm machte, wurde bei einer Abfahrt von einer Lawine erfasst. Sein Begleiter reanimierte den Mann zwar sofort, wenig später erlag der Wintersportler aus Oberwiesenthal jedoch seinen Verletzungen. Wegen der schlechten Witterungsverhältnisse musste die Bergwacht dort auf den Helikopter verzichten.

Nach starkem Schneefall in der Nacht auf Sonntag ging zunächst am 1808 Meter hohen Geigelstein im Landkreis Traunstein eine Lawine ab, wenig später folgten weitere Rutsche am Brünnstein im Mangfallgebirge und dem Zwiesel in der Nähe von Bad Reichenhall.

Gleich mehrere Menschen wurden teils ernsthaft verletzt. Ein 35-jährige Münchner etwa, der mit seiner Frau und seinem Schwager unterwegs war, wurde auf 1143 Höhenmeter verschüttet. Die Schneemassen rissen ihn rund 200 Meter mit, mit einem sogenannten Lawinenverschüttungssuchgerät konnten seine Verwandten ihn jedoch orten. Er erlitt eine Unterkühlung und mehrere Frakturen.

Warnstufe auf "groß" angehoben

Die Bergwachten sind und waren im Dauereinsatz. Neben mehreren Polizei- und Rettungshubschraubern arbeiteten die Retter auch mit mehreren Hundestaffeln und Kräften aus Österreich zusammen.

Auch in den kommenden Tagen noch drohen weitere Lawinen, teilt der bayerische Warndienst mit. Durch den Neuschnee vom Wochenende seien störanfällige Ansammlungen von Triebschnee entstanden. Durch starken Wind sei die Verbindung unterschiedlicher Schneeschichten sehr instabil.

Da es zudem in den kommenden Tagen wärmer und regnerischer werden solle, steige die Gefahr der Selbstauslösung vonLawinen, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit. Auch in Österreich verschärfte sich die Lage: In Teilen von Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Niederösterreich hoben die Behörden die Warnstufe von 3 (erheblich) auf 4 (groß) an. Aktuell gilt in den Alpen die Warnstufe drei von fünf.

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