Zwei Münchner Kliniken wegen Hygienemängeln lahmgelegt

10.7.2010, 00:00 Uhr

Bei den Betroffenen handele es sich um den Leiter einer Organisationseinheit, die Operationssäle mit Sterilgut versorgt, sowie den Leiter der zentralen Sterilgutaufbereitung. Außerdem wurde der städtische Klinikums-Geschäftsführer der Abteilung Strategie und Planung auf unbestimmte Zeit vom Dienst suspendiert.

Außerdem wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen aufgenommen hat. Die Behörde reagierte auf eine Anzeige, die Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) gegen unbekannt erstattet hatte. Wann der OP-Betrieb wieder in vollem Umfang aufgenommen werden kann, ist unklar. Patienten sollen nicht zu Schaden gekommen sein.

Bereits am Freitag war der Aufsichtsrat über Mängel in der Sterilgutaufbereitung informiert worden. Dabei handelte es sich „nicht nur um hygienische Mängel“, sagte Monatzeder. Beim OP-Besteck habe es außerdem fehlerhafte Chargen gegeben. In den zusammengestellten Sätzen fehlte mal ein Skalpell, mal die Schere. Vor allem aber habe das OP-Besteck nicht immer die vorgeschriebenen Reinigungsstufen durchlaufen. „Es gibt Standards, die zum Teil nicht eingehalten wurden“, gab der Aufsichtsratsvorsitzende zu. Wie viele Operationen bisher ausfallen mussten, ist unklar. Derzeit prüft das Krankenhaus die Möglichkeit, sich sauberes Sterilgut von anderen Kliniken zu besorgen oder extern welches einzukaufen. Außerdem wird über den Einsatz von Einweggeschirr nachgedacht. Wegen des logistischen Aufwands könne die Lösung des Problems noch etwas dauern.