Zweite Protestaktion: 600 Schüler streiken für die Umwelt

15.2.2019, 18:10 Uhr
Mit teils fantasievollen, selbst gemachten Plakaten und lautstarken Sprechchören zogen die 600 jungen Aktivisten durch die Nürnberger Innenstadt, um sich Gehör zu verschaffen.

© Eduard Weigert Mit teils fantasievollen, selbst gemachten Plakaten und lautstarken Sprechchören zogen die 600 jungen Aktivisten durch die Nürnberger Innenstadt, um sich Gehör zu verschaffen.

Von wegen Schulschwänzer: Um zu beweisen, dass es ihnen bei ihrem Klimastreik mitnichten ums Blaumachen geht, sondern um den Erhalt der Umwelt, hatte die Schülerbewegung "Fridays For Future" diesmal zu einer Aktion nach dem Unterricht aufgerufen. "Wir sind nicht hier, um die Schule zu schwänzen, liebe Kritiker, sondern um unsere Zukunft zu retten", betonte daher auch die erste Rednerin Johanna (16).

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Eine Feststellung, die die Jugendlichen auch mit Zahlen belegen konnten, wie Redner Jonah (19) stolz verkündete: "Letztes Mal waren wir 300, heute sind wir mehr als 600". Ein weiterer Redner, der danach auf der aus Getränkekisten improvisierten Bühne am Platz vor der Sebalduskirche stand, sprach sogar vom "Beginn einer neuen Jugendbewegung".

"Es gibt keinen Plan(et) B!"

Bis die sich für ihren Protestmarsch durch die Innenstadt in Bewegung setzte, gab es allerdings kleinere Anlaufschwierigkeiten: Als Rednerin Annabelle (16) die Menge zum Singen von "Bella Ciao" aufrief, zeigte sich: Der alte Gassenhauer, den schon Generationen von Protestierenden geträllert haben, ist den meisten Vertretern der jüngeren Generation unbekannt. 

Dafür hatten die jungen Aktivisten viele selbst gemachte — und sehr originelle — Plakate und Transparente mitgebracht. "Mehr Bäume, weniger Arschlöcher", "Verbrennt Lobbyisten statt Kohle" oder "Es gibt keinen Plan(et) B!" war auf ihnen zu lesen.


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Der immer wieder skandierte Slogan "Ihr habt kein Recht, die Zukunft zu zerstören!" stieß zumindest einem Passanten sauer auf. "Ihr zerstört so doch eure eigene Zukunft, weil es irgendwann keine Arbeitsplätze mehr gibt", entrüstete sich der diskussionsfreudige Mann, der sich als Klimawandel-Skeptiker entpuppte.

Fortsetzung folgt

Von den meisten Erwachsenen entlang der Demo-Route kassierten die jungen Klima-Aktivisten Applaus für ihren Protest wie auch ihr Anliegen, die Welt für künftige Generationen zu bewahren. Ein großes Ziel, für das die Jugendlichen sich weiter ins Zeug legen wollen. Ab April, kündigten sie an, werden sie ihren Klimastreik an jedem ersten Freitag im Monat wiederholen. 

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