Reiche Fisch-Ernte aus dem Altmühlsee

Reiche Fisch-Ernte aus dem Altmühlsee

© Foto: Wasserwirtschaftsamt

Abnehmer für die riesigen Mengen an Kleinfischen zu finden, war in der Vergangenheit stets ein Problem für das Wasserwirtschafts, berichtet Thomas Liepold auf Anfragen des Altmühl-Boten. Teilweise mussten die Brachsen sogar in die Tierkörperbeseitigungsanstalt gebracht werden, so der Leiter der Schlungenhöfer Betriebsstelle des Ansbacher Wasserwirtschaftsamts.

Doch nun hat sich im benachbarten Ausland eine Lösung aufgetan. „Die Belgier“, sagt Thomas Liepold, „mögen Brachsen“. Sie bekommen die mittelfränkischen Fischlein aber nicht in mundgerechten Häppchen serviert. Vielmehr wurden die Weißfische in Tanklastern in ihre neue Heimat gekarrt. Dort werden sie in Gewässern ausgesetzt. Allerdings könnte die wieder gewonnene Freiheit nur kurz währen, denn die angelbegeisterten Belgier wollen die Brachsen am Haken zappeln sehen.

Addiert man zum herbstlichen Fischzug noch die vier Tonnen, die Liebe im Frühjahr mit Hilfe von Reusen aus dem Altmühlsee zog, gingen ihm heuer insgesamt 16 Tonnen Brachsen ins Netz. Im Vergleich zum Spitzenjahr 2007, als Liebe stattliche 62 Tonnen Weißfisch aus dem Gewässer vor den Toren Gunzenhausens herausholte, mutet diese Zahl gering an.

In den vergangenen beiden Jahren waren es mit sieben beziehungsweise neun Tonnen jedoch noch weniger Weißfische, die sich im Netz verfangenen hatten. Deshalb ist der jetzige Anstieg für Thomas Liepold eher eine schlechte Nachricht. Hatte man beim Wasserwirtschaftsamt doch bereits diskutiert, ob ab dem kommenden Jahr nur noch eine Abfischaktion ausreichen könnte. Dies müsse nun neu überdacht werden, so Liepold zum Altmühl-Boten.

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