Reisebüros behaupten sich gegen Internetkonkurrenz

22.8.2014, 20:00 Uhr
Reisebüros behaupten sich gegen Internetkonkurrenz

© dpa

Dabei nehmen immer mehr Ausflügler bei der Buchung ihres Traumziels den Weg über das Internet. Aufgrund dessen werden die Stimmen, die den Reisebüros eine ungewisse Zukunft prognostizieren, zunehmend lauter. Zwei Reisebüros aus Feucht berichten, wie sie sich gegen die wachsende Präsenz von Expedia, Opodo und Co. behaupten. Schwierige Zeiten für Reisebüros also, sollte man meinen.

Umso überraschender ist dagegen die Antwort, die Stephanie Hoffer, Mitarbeiterin der Schmetterling Urlaubswelt, gibt: „Internetportale gibt es zwar inzwischen wie Sand am Meer. Trotzdem konnten wir in der letzten Zeit einen eher rückläufigen Trend, weg von der Onlinebuchung, beobachten.“ Hatte das Reisebüro vor wenigen Jahren noch einen Rückgang der jüngeren Kundschaft zu verzeichnen, gehen nun doch erneut Reisende aller Altersgruppen den klassischen Weg der Urlaubsbuchung.

„Auch viele junge Leute oder Familien planen ihre Ferien wieder über uns“, erzählt die Reiseexpertin. Ein Grund dafür liegt in dem Abrechnungsverfahren der Internetbuchung, machen doch viele Anbieter eine Zahlung per Kreditkarte zur Bedingung. „Es gibt nicht wenige Urlauber, die nur ungern ihre Kartendaten angeben. Der Weg über das Reisebüro erscheint ihnen da einfach sicherer“, weiß Stephanie Hoffer.

Darüber hinaus sieht ein Großteil der Reisenden in der individuellen Betreuung, die ein Reisebüro bietet, einen Vorteil gegenüber der Anonymität des Internets. „Das persönliche Gespräch ist den Leuten wichtig“, bekräftigt die Mitarbeiterin, die die Zukunft ihrer Branche positiv sieht. „Ich würde nicht sagen, dass Reisebüros aussterben, denn kompetente Beratung ist nach wie vor gefragt.“

Diese Entwicklung des Geschäftszweiges bestätigt auch Nicole Thomalla von der Reisewelt Martin Gerl. „Etliche Kunden kommen wieder zurück ins Reisebüro, weil sie im Internet schlechte Erfahrungen gemacht haben“, erläutert die Reiseverkehrskauffrau. So fehle bei den Onlinebuchungen oftmals ein konkreter Ansprechpartner, an den sich die Verreisenden bei auftauchenden Fragen wenden könnten. Außerdem bestehe auch kein finanzieller Nutzen, entsprächen die Preise der Internetportale doch denen der Reisebüros. „Die Zahl der Kunden, die sich für die persönliche Buchung entscheiden, wird relativ stabil bleiben“, versichert Nicole Thomalla.

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