Residenzplatz als Studentenwohnheim im Gespräch

2.10.2014, 06:00 Uhr
Residenzplatz als Studentenwohnheim im Gespräch

© Fotos: Hubert Bösl

Seither steht das große Haus mit drei nutzbaren Stockwerken und Keller an prominenter Lage in der Stadt leer. Vielfältige Versuche, das ehemalige Altenheim der städtischen Wohltätigkeitsstiftung wiederzubeleben, schlugen fehl. Der Standort war sogar mal für ein Hotel gedacht, als OB Alois Karl eine Stadthalle an der Schanze plante.

Jetzt, nachdem die bayerische Staatsregierung einer Auslagerung des Zweiges Biomanagement der Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg nach Neumarkt positiv gegenübersteht und auch ein wenig mit Zuschüssen (für das Ohm) wedelt, rückt der Bau mit dem großen Innenhof wieder ins Blickfeld. Zuletzt war es die UPW-Fraktion im Stadtrat, die einen Antrag formulierte, in dem das ehemalige Altenheim in ausgesprochen zentraler Lage als mögliches Studentenwohnheim zur Diskussion gestellt wurde. Die entsponn sich auch gleich flott im Verwaltungssenat.

Allerdings stellte sich schnell, heraus, dass eigentlich alle das Gleiche meinten. Bernhard Lehmeier (UPW) hatte sich nämlich durchaus nicht auf die Nutzung als Studentenwohnheim festgelegt. Er zieht auch eine Jugendherberge in Betracht oder einfach ein Wohnheim, in dem Praktikanten und Berufsschüler unterziehen können, die sich hart tun, in Neumarkt eine vorübergehende Bleibe zu finden.

Der Senat einigte sich deshalb auf Vorschlag des Sitzungsleiters Albert Löhner darauf, untersuchen zu lassen, wie es um die Bausubstanz des ehemaligen Altersheimes bestellt ist. Erst dann soll geprüft werden, ob, als eine Option, das Jugendherbergswerk Interesse am Standort Neumarkt hat und ob die Zimmerkapazitäten für dessen Ansprüche ausreichen.

Ideen, den durchaus ansehnlichen Bau, der den Residenzplatz nach Westen begrenzt, zu beleben, gab es schon viele. Als der damalige Bürgermeister Arnold Graf intensive Gespräche mit der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg führte und man daran dachte, eine Meisterklasse nach Neumarkt auszugliedern, schien das Stiftungs-Altenheim die passende Lösung.

Als Campus gedacht

Im Jahr 2009, als erstmals ernsthaft von einer Auslagerung eines Zweiges der Ohm-Hochschule nach Neumarkt die Rede war , wurde das Altenheim als Standort für den Campus vorgeschlagen. Das Haus biete gute Voraussetzungen für Wohnen und Lernen, hieß es damals.

Bereits 2006 hatte sich die CSU-Fraktion im Stadtrat Gedanken gemacht über die Umnutzung als Studentenwohnheim. Das hätte sich nach damaliger Ansicht unschwer ohne große Umbauten bewerkstelligen lassen. Es gebe eine hauseigene Küche, eine Reihe von Zimmern verfügten zusammen mit dem jeweiligen Nachbarn über voll eingerichtete Nasszellen. Im Obergeschoss gibt es Gemeinschaftsbäder. Daran hat sich selbstredend in den letzten acht Jahren nichts geändert.

Klar, dass der große Innenhof inzwischen etwas verwildert ist und einige Bäume gefällt werden müssen, die die Fassade beschatten. Aber ansonsten: Das Dach ist dicht, die Wände trocken.

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