Alex und sein Lieblingsmotiv: Schnecken

7.11.2015, 10:00 Uhr
Alex und sein Lieblingsmotiv: Schnecken

© Illustration: Alexander Pfefferle

Die Schnecken haben es Alexander angetan. Als Kind sammelte er ihre Gehäuse, und als Kind fing er auch an, Schnecken zu zeichnen – „in einer Linie“, sagt Alex und setzt seinen Stift auf dem Papier an und zeichnet in einem Rutsch aus einem Strich eine Schnecke samt Haus.

„Damals habe ich auch schon gerne Geschichten erfunden, die ich meinen Eltern diktiert habe, weil ich noch nicht schreiben konnte“, erinnert sich der 26-Jährige. Dann hat er angefangen, seine Geschichten zu zeichnen. „Ich habe gerne Disney und Warner Bros. geschaut.“ Zu seinen Vorbildern gehören die Cartoonisten Ralf Ruthe, Walter Moers oder Brösel, der Werner erfunden hat.

Cleverer Schachzug

Nach seinem Realschulabschluss hat Alexander erst mal eine kaufmännische Ausbildung zum Industriekaufmann bei Leoni in Roth absolviert. „Da sah ich meine Zukunft noch in den Computern und bei Excel. Als ich nicht übernommen wurde, habe ich beschlossen, mich am gestalterischen Zweig der Fachoberschule in Nürnberg zu probieren“, erzählt er.

Alex und sein Lieblingsmotiv: Schnecken

Dass er da nicht gleich nach seinem Schulabschluss weitermachte, sieht er mittlerweile als cleveren Schachzug. Denn: In der Ausbildung hat er schon mal Geld verdient, das er ansparen konnte. Nebenbei hat er gezeichnet – als Ausgleich. „Vor allem wenn es in der Ausbildung stressig war und ich viel lernen musste, war ich am kreativsten bei meinen Zeichnungen“, sagt Alexander.

Am liebsten steckt er seine Zeit in Cartoons, also in kleine Witze, die aus einem oder einigen wenigen Bildern bestehen. Hier kann er seine Geschichten erzählen. Wenn der 26-Jährige gerade mal keine Idee hat, kritzelt er einfach drauflos. Am Ende kommt immer etwas heraus.

Seine Mutter ermutigte ihn während seiner FOS-Zeit, seine Zeichnungen auch an die Zeitung zu schicken. So wurde die Extra-Redaktion dieser Zeitung auf den jungen Illustrator aufmerksam und gab ihm mehrere Zeichenaufträge.

Mittlerweile studiert Alexander im 6. Semester an der Technischen Hochschule Nürnberg „Design“. Das Modul „Film und Animation“ hat er gerade eingetauscht gegen das Fach „Grafikdesign“.

Alex und sein Lieblingsmotiv: Schnecken

„Film mochte ich zwar sehr, aber ich bin etwas frustriert. Das Modul war mir zu zeitaufwändig, im Endeffekt war der Wechsel eine Frage der Priorität“, sagt er. Die Zeit steckt er lieber in Illustrationen. Das Ergebnis aus dem abgelegten Fach, der Animationsfilm „Pling“, den Alexander mit Kommilitonen erstellte, ist übrigens am 19. November bei der Ohm-Rolle im Cinecittà zu sehen (Vorverkauf startet ab 9. November, 21.30 Uhr, an der Kinokasse).

Praxissemester bei Zeitung

Erste Praxiserfahrungen sammelte der Student aus Thalmässing als Praktikant bei dieser Zeitung. „Die Arbeit gefiel mir gut. Ich durfte Texte illustrieren und lernte viel zum Thema Layout.“ Für das Medienprojekt „Klasse!“, das in dieser Zeit neu konzipiert und gestaltet wurde, hat Alexander Zeichnungen angefertigt, die das Unterrichtsmaterial für die Lehrer deutlich bereichern. „Ein, zwei Mal habe ich auch kleinere Texte geschrieben“, sagt er. Das mache er auch sehr gerne, irgendwann möchte der 26-Jährige mal einen Roman schreiben. „Das wollte ich schon immer.“

Alex und sein Lieblingsmotiv: Schnecken

Nach dem Studium möchte Alexander seine zeichnerische Arbeit fortführen: T-Shirt-Motive entwickeln, Texte und Kinderbücher illustrieren . . . „Mein höchstes Ziel ist, einen eigenen Comicband herauszubringen“, sagt er. Den Grundstein dafür hat der Student bereits gelegt.

Was Alexander so drauf hat, könnt ihr nun regelmäßig in unserer neuen Rubrik „Extra-lustig“ verfolgen. Daraus kann man bestimmt irgendwann einen Comicband machen, vielleicht wird sogar bald ein Verlag auf den jungen Cartoonisten aufmerksam. Uli Steins Mäuse gibt es schon, jetzt sind Alex’ Schnecken dran.

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