„And the winners are . . . “

19.2.2015, 18:06 Uhr
Ein gähnend leerer Hirsch beim Wunschkonzert der Uni? Das schien im Bereich des Möglichen, da viele Studierende ihren Unmut über das fragwürdige Voting der Newcomer-Bands geäußert hatten. Jetzt wurde es wiederholt.

© Foto: FAU Ein gähnend leerer Hirsch beim Wunschkonzert der Uni? Das schien im Bereich des Möglichen, da viele Studierende ihren Unmut über das fragwürdige Voting der Newcomer-Bands geäußert hatten. Jetzt wurde es wiederholt.

Beim Wunschkonzert am 16. Mai im Nürnberger Musikclub Hirsch werden neben zwei überregional bekannten Headlinern die Newcomer Alex Perez und There Is No Try spielen. Die beiden Acts sicherten sich jeweils 18 Prozent der abgegebenen Stimmen bei der zweiten Online-Abstimmung.

Das erste Voting hatten die Verantwortlichen der FAU für ungültig erklärt, weil eine unverhältnismäßig große Anzahl der Stimmen von außerhalb der Uni kam – gesammelt zum Teil in internationalen Musiker-Foren. Damit habe man nicht gerechnet, hieß es vonseiten der FAU, man nehme die Schuld auf sich.

Für eine der Bands änderte das zweite Votum gar nichts: There Is No Try waren beim ersten Durchgang unter den Siegern, sie sind es auch jetzt. Die Band hatte Amazon-Gutscheine und Gästelistenplätze verlost, um ihre Fans auch bei der wiederholten Abstimmung bei der Stange zu halten.

Harte Kritik

In Online-Kommentaren zum Voting wurde das zum Teil scharf kritisiert: Es gebe noch gar keine Gästeliste, man könne deshalb auch keinen der Plätze versprechen, hieß es zum Beispiel. Außerdem werden die Eintrittskarten von der FAU und ihren Partnern verlost. Deshalb sei es auch nicht möglich, eigens gekaufte Karten an die Fans zu verteilen.

Kritik an der zweiten Abstimmung kommt auch von der Gruppe Favola Due, die ursprünglich die meisten Stimmen sammeln konnte, nun aber die ersten beiden Plätze verpasste. „Es tut uns leid für all die Kleingeister, deren Horizont nicht über FAU-Grenzen hinwegreicht“, schreiben die Bandmitglieder auf Facebook. „Egal, wie die Neuwahl ausgeht, wir werden uns immer noch als die wahren Gewinner der Wahl fühlen.“

Die Mühen der Band seien ignoriert worden, und man habe ihr indirekt Unfairness vorgeworfen. Bei der zweiten Abstimmung verzichtete Favola Due deshalb darauf, erneut Werbung zu machen. Grund zur Verärgerung dürften auch die Sticky Ends haben, die ebenfalls nach dem ersten Durchgang – wegen des knappen Ergebnisses als dritte Band – beim Konzert dabeigewesen wären.

Dafür hat es nun Alex Perez geschafft, der vorher nur Rang 11 belegte. Verständlicherweise ist seine Freude darüber groß: „Vielen Dank an alle überragenden, übelst übertrieben geilen Freunde und Supporter, die so viel Werbung für mich gemacht haben“, schreibt er auf Facebook.

Wenig Euphorie

Knapp das Nachsehen hatten beim zweiten Voting die Bands Crashing Crew mit 14 und Overcrowded Elevator mit elf Prozent der Stimmen. Favola Due kamen nur noch auf ein Prozent, während die Sticky Ends offenbar nicht mehr teilnahmen.

Die Euphorie hatte bei der zweiten Abstimmung merklich nachgelassen. Während die Sieger der ersten Runde jeweils etwa 3000 Stimmen für sich verbuchen konnten, lagen Alex Perez und There Is No Try nun mit 218 beziehungsweise 216 Votes vorne. In der neuen Abstimmung durften nur noch Studierende mit ihren Uni-Accounts wählen. Damit sollte sichergestellt werden, dass ausschließlich diejenigen über die Gewinner des Wettbewerbs entscheiden, die dann auch beim Musikfestival unter den Gästen sein können.

Nun bleibt nur noch eine Frage offen: Wer sind die zwei Hauptacts bei der Uni-Sause? Die beiden laut Ankündigung namhaften Bands werden aus zahlreichen Vorschlägen der Studenten ausgewählt und sollen in den nächsten Tagen im Studierenden-Blog auf blogs.fau.de/meinefau bekanntgegeben werden.

Bleibt zu hoffen, dass die Auftritte der Newcomer-Bands weniger kontrovers verlaufen, als sie zustande gekommen sind.

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