Der Hirsch ruft

Fünf Bands erwarten euch beim diesjährigen Finale der NN-Rockbühne im Nürnberger Musikclub Hirsch in der Vogelweiherstraße 66. Drei davon lösten ihr Finalticket alleine in der dritten Vorrunde: Filistine aus Neumarkt, The Variety Show aus Nürnberg und Smash Your Foes. Dazu stoßen Eden’s Decay aus Gunzenhausen und Erlangen, die die zweite Vorrunde gewannen, sowie Leak aus Nürnberg, die im März die Jury überzeugten.

Dem Gewinner des Finales, das am Samstag um 20 Uhr steigt (Einlass ab 19 Uhr, Eintritt kostenlos), winkt ein Auftritt bei Rock im Park 2016. Der Zweitplatzierte darf am Taubertalfestival spielen. Wer das Rennen macht, solltet ihr euch also nicht entgehen lassen!

© PR

Smash your Foes

Souverän eröffneten Smash Your Foes die dritte Vorrunde. Die fünf jungen Herren aus Nürnberg, Kronach und Lichtenfels haben sich ganz dem Melodic Hardcore verschrieben: harte Gitarren, hohes Tempo, viel Melodie. Der Sound klingt null originell, sondern eher wie das Gros der Bands, die in diesem Subgenre unterwegs sind – aber sie machen ihre Sache verdammt gut. Fast jeder Song hat Hit-Qualitäten!

Reinhören: Kostprobe gefällig? Der Song „Dead and Gone“ ist auf YouTube zu hören.

© PR

Filistine

Filistine haben sich dem 70er-Jahre-Rock verschrieben – mit viel Funk dabei. Optisch ein Power-Trio, geht es aber nicht auf die Zwölf, der Sound bleibt lässig und so tiefenentspannt, dass man sich wünscht, Om Hari Lasar (Gesang/E-Gitarre), Samuel Meier (Gesang/Bass) und Jonas Böhm (Schlagzeug) würden zwischenrein mal ein Pfund Rock draufpacken. Doch das ist nur Mikrokritik an einem der besten Auftritte seit langem auf der NN-Rockbühne. Wir sind gespannt, wie sie sich im Finale zeigen.

Reinhören: Auf YouToube findet ihr den Song „Carry on that weight“.

© PR

The Variety Show

The Variety Show ist im Direktvergleich mit den anderen Bands eher eine Ein-Mann-Show: Gitarrist Milan Lukaschek, unterstützt einzig von Paul Schütz am Schlagzeug – und ab geht die Post. Sag ja zur Stromgitarre! Sag ja zu fliegenden Fingern über sechs Saiten, zu Sologängen, die auch mal ein paar Minuten lang gehen. Bluesrock alter Schule gibt die Richtung vor, alles weitere geschieht live, wo alle Augen auf Milan kleben. Unterm Strich fand die Jury den Auftritt so gut, dass The Variety Show den Sprung ins Finale schafften.

Reinhören

© Müller

Leak

Die sechs Bandmitglieder von Leak spielen alle mehrere Instrumente und nutzen jeden Quadratzentimeter Bühne. Sänger und Gitarrist Flo Achtziger, Timo Spiekermann an Synthesizer, Samples und Klavier, Jakob Seifert am Bass, Tim Schleicher an Gitarre und Synthesizer, Theo Mille am Schlagzeug und Sängerin Nadine Bold präsentieren ungewöhnliche Klänge. In ihrem Post-Pop-Rock durchweben sich Gesang und Melodie mit ausgefeilten Synthesizerklängen, bleiben dabei aber immer fest im Rhythmus verhaftet. Musikalisch sieht die Jury in Leak großes Potenzial – die Glut ist da, jetzt muss die Band Holz machen.

© Deckelmann

Eden`s Decay

Wer bei der bloßen Erwähnung von Melodic Death oder Black Metal sonst reflexartig den Raum verlässt, wird von Eden’s Decay überrascht sein. Die vielseitige Stimme des Sängers trägt die gut aufeinander eingespielte Band durch die vielschichtigen Songs. Für ihr Ziel, in der internationalen Metal-Sene mitzumischen, haben die Jungs eine sichere Ausgangsbasis. Den nächsten Schritt könnten sie im Finale machen.