Die „Ohminators“ greifen an

20.4.2015, 10:00 Uhr
Die „Ohminators“ greifen an

© Foto: privat

Schon bald begannen sie damit, selbst einen Roboter zu bauen und ein Programm für diesen zu schreiben. Schließlich sollen die kleinen Fahrzeuge beim RoboCup gleich mehrere Aufgaben bewältigen.

Für die Disziplin „Rescue A Primary“ sind die Roboter im Idealfall so programmiert, dass sie selbstständig durch einen zweistöckigen Parcours fahren können. Dieser symbolisiert ein Mehrfamilienhaus, in dem eine Katastrophe ausgebrochen ist.

Innerhalb des Labyrinths soll der Roboter einer teils unterbrochenen schwarzen Linie folgen, Hindernisse umfahren und schließlich ein „Opfer“ in Form einer Dose erkennen und bergen.

Eine zusätzliche Herausforderung ist eine steile Rampe, die dem Erlanger RoboCup Junior Team im Vorjahr Probleme bereitete. „Unser Roboter ist auf dem Weg nach oben immer wieder abgerutscht“, erinnert sich Joshua. Trotz aller Schwierigkeiten sicherten sich die „Ohminators“ beim Vorentscheid in Hannover den 2. Platz und wurden auf Anhieb 15. beim deutschen Finale 2014.

Die Aufgaben beim RoboCup sind vereinfachte Fragestellungen, wie sie in der Forschung und Entwicklung von echten Such- und Rettungsrobotern gelöst werden sollen. Auch diese suchen im unwegsamen Gelände unter menschenfeindlichen Umweltbedingungen Verschüttete und geben Hinweise für die Rettungskräfte.

Obwohl sich die Gymnasiasten, die in ihrer Freizeit gerne Tennis spielen, beide sehr für Technik interessieren, sieht nur Joshua in den naturwissenschaftlichen Fächern seine Stärke. „Ich habe eher ein Talent für Sprachen“, sagt der 14-jährige Michael.

Für die Neuauflage der RoboCup German Open am kommenden Wochenende fühlen sich die Bubenreuther nach ihrem 1. Platz beim Vorentscheid in Hannover gut gerüstet. Dennoch feilen sie weiter am Suchprogramm, mit dem ihr Roboter zum Abschluss des Parcours eine Dose finden und in eine vorgegebene Ecke schieben soll. Die steile Auffahrt sollte er dank neuer Gummiketten diesmal jedenfalls ohne Verzögerungen meistern.

Die „Ohminators“ greifen an

© Foto: Johannes Handl

Dass die „Ohminators“ von der infoteam Software AG aus Bubenreuth unterstützt werden, hat Joshua eingefädelt. Während eines Schülerpraktikums hatte der 13-Jährige erfolgreich für sein Projekt geworben. Neben Motivationshilfen wie den roten Team-T-Shirts stellt das Unternehmen vor allem Komponenten für den Lego-Roboter.

Beim Finale kann viel passieren – das wissen Michael und Joshua aus den vorangegangenen Wettbewerben. Eine Top-Ten-Platzierung soll es in Magdeburg nach Möglichkeit aber schon werden, hoffen die beiden. „China wäre natürlich ein Traum“, sagt Michael. Doch nur wenige der besten Teams werden nach einem Quotensystem für die Teilnahme an der RoboCup-Weltmeisterschaft im Reich der Mitte nominiert.

Das ursprüngliche Ziel der 1997 etablierten RoboCup Federation war es übrigens, mit humanoiden Fußball-Robotern bis zum Jahr 2050 gegen den dann amtierenden menschlichen Weltmeister gewinnen zu können.

Inzwischen gibt es längst weitere Wettbewerbe, die den möglichen Nutzen von Robotern verdeutlichen sollen – als Serviceroboter im Haushalt, unterstützende Roboter im industriellen Umfeld oder eben als Rettungsroboter in gefährlichen Umgebungen.

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