Die TH wirbt mit ihren 15 000 T(H)alenten

Nürnberg - Wegen etwa 120 Studierenden mehr als im Vorjahr einen neuen absoluten Rekord in der mittlerweile 192-jährigen Geschichte der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg auszurufen – das käme den Verantwortlichen nicht in den Sinn. Denn „weiter wachsen wollen wir gar nicht“, kommentiert TH-Präsident Prof. Michael Braun die aktuelle Zahl von 13 147 Studierenden.

Stattdessen rückt die TH eine ganz andere Zahl in den Vordergrund: 15 000. „So viele sind wir alle gemeinsam“, sagt Braun, „wenn man die Studierenden, die Mitarbeiter und die Professoren zusammenzählt“.

„Unsere T(H)alente – zwei von 15 000“ lautet daher ein neuer PR-Slogan, der jetzt als Transparent am TH-Gebäude für Angewandte Chemie an der Wassertorstraße hängt – und in den kommenden Wochen in Form von Plakaten und Anzeigen vervielfältigt werden soll.

Die ersten „Zwei von 15 000“ T(H)alenten sind die Studentin Lisa Lippert und der Chemie-Professor Karl-Heinz Jacob. Sie haben sich als erste für die PR-Kamapagne zur Verfügung gestellt. Weitere Köpfe aus der TH sollen folgen, „wir möchten unserer Hochschule buchstäblich ein Gesicht geben“, erläutert Braun.

Lisa zum Beispiel ist eine von knapp 1800 Master-Studierenden an der TH. Den Bachelor, den mit über 11 000 die Mehrzahl der TH-Studenten anstreben, hat sie im vorigen Semester abgeschlossen.

Frauen wie Lisa sind übrigens in der Minderheit an der TH: Knapp 41 Prozent der Eingeschriebenen sind weiblich. Immerhin, so verkündet Präsident Braun , hat die TH mittlerweile in fast allen Fakultäten mindestens eine Professorin.

„Fast alles kann man bei uns auch dual studieren“, sagt Braun. Davon zeugen 767 Studierende, die parallel zum Bachelor-Studium eine Ausbildung in einem Unternehmen absolvieren. Und 676 eifrige Menschen verzeichnet die TH, die als sogenannte „beruflich Qualifizierte“, also ohne Abitur, ein Studium angefangen haben.

Und dann gibt es noch 80 „fif“-Studierende. „Fif“ steht für „first famlily“ und kennzeichnet jemanden, der aus einem völlig unakademischen Umfeld stammt und als erster einer ganzen Familie ein Studium anfängt. Möglich wird das durch ein Deutschland-Stipendium, das je zur Hälfte der Staat und ein privater Sponsor tragen. Etwa 100 solcher Sponsoren hat die TH laut Baun, der das Programm daher ein „Erfolgsmodell“ nennt.