Dorothy im Abenteuerland

16.11.2017, 17:46 Uhr
Im kommenden April kommt an der Uni in Nürnberg das Musical „Wiz“ auf die Bühne. Und bis dahin heißt es für alle Beteiligten: proben, proben und nochmals proben.

© Hans von Draminski Im kommenden April kommt an der Uni in Nürnberg das Musical „Wiz“ auf die Bühne. Und bis dahin heißt es für alle Beteiligten: proben, proben und nochmals proben.

"The Wiz", das ist eine soulige, gnadenlos groovende Fassung von "The Wizard of Oz (Der Zauberer von Oz)", und die wird vom bewährten Team mit einem in Teilen neuen Ensemble realisiert. Die Hauptrolle hat freilich eine Frau, die der Musicalfan schon aus den vergangenen beiden Uni-Produktionen kennt:

Eva Miller war in "Cats" der sinistre Maccavity und glänzte in "Natürlich Blond" als rosa eingefärbtes It-Girl. Für "The Wiz" verwandelt sie sich nun in die taffe Lehramtsstudentin Dorothy, die aus ihrem konventionellen Uni-Alltag in das zauberhafte Land Oz entführt wird, in dem zahlreiche Abenteuer auf sie warten.

Von Disney-Kitsch und bonbonbunter Märchenidylle war schon die Originalfassung von "The Wiz" Lichtjahre entfernt: Die ursprüngliche Story von L. Frank Baum, nach der in den 1930er Jahren der bekannte Film mit Judy Garland ("Somewhere over the Rainbow") entstand, verlegte der Textautor William F. Brown 1974/75 in den New Yorker Stadtteil Harlem und machte eine bissige afro-amerikanische Komödie daraus.

Ohrwurm-Soul zum Mittanzen

Die Musik kam damals von Charlie Smalls. Und der Motown-Zampano Quincy Jones machte daraus massenkompatiblen Ohrwurm-Soul zum Mittanzen. Wenn man weiß, wie die Uni-Musicaltruppe um Prof. Wolfgang Pfeiffer arbeitet, kann man leicht ausrechnen, dass von der Ursprungsfassung nicht all zu viel übrig geblieben ist, wenn das Stück am 19. April 2018 erstmals auf die Bühne kommt.

Stammregisseur Peter Kirchner hatte seinerzeit bekanntlich den Einfall, "Cats" ohne Katzen zu spielen. Und auch aus der Harvard-Parabel "Legally Blonde" wurde in seiner Inszenierung etwas Eigenständiges, das mit dem zugrunde liegenden Filmmusical nicht mehr viel zu tun hat. Vor den Erfolg haben die Musicalgötter freilich auch an der Uni den Schweiß vieler Probenstunden gesetzt. Da werden Kopf und Körper gleichermaßen gefordert, da gehen die Tage mit einem rasanten Wechsel von Tanz-, Schauspiel- und Gesangsproben dahin.

Und jene derzeit 29 Studentinnen und Studenten, die es ins Ensemble geschafft haben, dürfen im nächsten halben Jahr ihre Freizeit für ihr Musicalfaible opfern. Denn geprobt wird nach den Vorlesungen und Seminaren sowie am Wochenende, wenn andere frei haben.

Der imaginäre Schauplatz des Stückes trägt übrigens dem Umstand Rechnung, dass die Gebäude der Musikpädagogik derzeit eine einzige große Baustelle sind: "The Wiz" spielt in einem verfallenen Berliner Theater :morbider deutscher Hauptstadtcharme statt Big Apple. Gespielt wird bis Mitte Juni 2018, der Kartenvorverkauf für "The Wiz" hat bereits begonnen.

Weitere Infos und Ticketbestellung auf www.uni-musical.de

Verwandte Themen


Keine Kommentare