E-Sport begeistert nicht nur viele Jugendliche

8.11.2017, 11:09 Uhr
E-Sport begeistert nicht nur viele Jugendliche

© Klaus Lutz

Ich betreibe leidenschaftlich Sport: als aktiver Fußballer auf dem Spielfeld und als Moderator am Spielfeldrand. Zum Training gehe ich mal mit Sportklamotten und brauche anschließend dringend eine Dusche; ein anderes Mal trainiere ich mit Jeans und T-Shirt – und habe danach keinen Tropfen Schweiß vergossen.

Denn als E-Sportler und E-Sportmoderator ist man eher geistig als körperlich aktiv und sitzt vor einem Computerbildschirm. E-Sport ist das Hobby vieler Jugendlicher und Erwachsener. Wer gut in einem bestimmten Spiel ist, wird heute schon genau wie ein Fußball-Star gefeiert oder verschafft sich damit Respekt bei seinen (Schul-)Kollegen.

Vor einigen Jahren bin ich dazu gekommen, als meine Freunde und ich ein Spiel suchten, das wir online spielen konnten – und uns nachmittags oder abends im Chat noch unterhalten konnten. Das Strategiespiel League of Legends wurde zu unserem Lieblingsspiel, weil wir dort als Team agieren können und uns durch gute Taktiken und Training immer weiter in der europaweiten Rangliste nach oben spielen. Für dieses Spiel gibt es sogar eine Weltmeisterschaft, die gerade in Peking/China zu Ende ging.

Profispieler will ich nicht werden, obwohl das durchaus verlockend wäre: Profispieler der E-Sport-Szene werden schon wie Stars verehrt und können bei Turnieren Preisgelder in Millionenhöhe verdienen. Viele Profis streamen regelmäßig ihre Spiele und verdienen damit zusätzlich Geld.

Bekannte Spiele aus der E-SportSzene sind neben League of Legends auch FIFA, Dota und neuere Games wie Rocket League oder Clash Royale. Jedes dieser Spiele kann zu Hause am Computer, aber auch auf großen Bühnen vor Publikum gespielt werden.

Um Profispieler zu werden, müsste ich aber – wie in jeder Sportart – viel Zeit ins Training investieren. Diese Zeit habe ich während der Schule nicht, und deshalb spiele ich nur am Wochenende oder mal am Abend.

E-Sport begeistert nicht nur viele Jugendliche

Meine größte Leidenschaft beim E-Sport ist aber das Moderieren. Auch bei der Weltmeisterschaft in Peking gab es Live-Moderatoren und Analysten, die den Zuschauern das Spiel näherbrachten, die Taktik erklärten und Strategien bewerteten. Diesen Job finde ich noch interessanter, als selbst zu spielen. Denn es ist eine große Herausforderung, ein so schnelles Spiel live zu kommentieren – das ist Adrenalin pur!

Deshalb moderiere ich an meiner Schule, dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium (HSG) Fürth, die HSGames, die zweimal erfolgreich stattfanden. Zudem organisiere ich E-Sport-Events mit Partnern wie dem Medienzentrum Parabol und dem Connect.

Bei den Veranstaltungen erläutere ich das Spielgeschehen. Bei Eltern muss ich gelegentlich Aufklärungsarbeit leisten und Begriffe erklären, denn Erwachsene sind von der Schnelligkeit des Spiels und dem Fachvokabular manchmal etwas überfordert.

Wer sich unter den verschiedenen Spielen nichts vorstellen kann, für den gibt’s hier noch eine kleine Begriffserklärung:

League of Legends und Dota: Echtzeitstrategiespiele von zwei Teams mit je fünf Spielern. Jeder spielt einen Fantasy-Charakter. Ziel des Spiel: das gegnerische Hauptgebäude zerstören.

FIFA: ein Fußballcomputerspiel

Rocket League: eine Art Fußballspiel, bei dem der Ball aber von Autos ins Tor befördert wird.

Clash Royale: Echtzeitstrategiespiel mit Fantasyfiguren, das eins gegen eins oder zwei gegen zwei gespielt wird. Ziel des Spiels: Gebäude des Gegners zerstören.

1 Kommentar