Eden’s Decay machen das Rennen

11.5.2015, 10:00 Uhr
Eden’s Decay machen das Rennen

© Michael Müller

Den Abend eröffneten Kubilay Kaya (Bass und Lead-Gesang), Bernhard Leupold (Schlagzeug) und Hakan Jasarov (Gitarre und Gesang) von The Calamity. Obwohl es erst der 5. Auftritt der drei jungen Musiker war, hatten sie ihr Publikum im Quibble vom ersten Ton an im Griff. Und das, obwohl die Nürnberger tiefen Respekt vor dem ausgelosten Platz als Eröffnungsband hatten.

Elegant in Hemden samt Krawatte oder Fliege war es für die Jungs kein Problem, sofort Stimmung auf und vor die Bühne zu bringen. In ihren Songs mischten die beiden Sänger melodische Gesangsparts mit Screamo-Elementen. Instrumental hochwertig und für das Publikum so mitreißend, dass Schuhe und Jacken in hohem Bogen auf die Bühne flogen. Acht eigene Songs haben die drei Nürnberger inzwischen fertig, das erste Album ist in Arbeit.

Als jüngste Band der Vorrunde traten die vier 16- und 17-jährigen Musiker von Falling Back Down hauptsächlich für den Spaß am Spielen auf die Bühne — hätten gegen einen Sieg aber rein gar nichts einzuwenden gehabt. Frontmann Sandor Hosszu (Bass und Gesang) stellte jedenfalls bereits echtes Rampensau-Talent unter Beweis.

Eden’s Decay machen das Rennen

© Michael Müller

Musikalisch verlassen konnte er sich jederzeit auf seine Bandmitglieder The Nam Nguyen (Gitarre), Rico Rößner (Gesang) und Nicolas Fliederer (Schlagzeug). Energetisch prügelte die Band ihrem willigen Publikum handgemachten Metalcore um die Ohren – selbst bei als „entspannt“ angekündigten Songs war Gelegenheit für eine Wall of Death, die in einem anderen Kontext wohl unter Körperverletzung gefallen wäre.

Metal-Vokabular sitzt

Sänger Sanro Hosszu jedenfalls hat das einschlägige Vokabular des Metalcore bereits überzeugend verinnerlicht und lieferte stimmlich eine erstaunliche Bandbreite von melodischen Gesangsparts mit verständlichen Texten bis hin zum Screamo. Eine sehr junge Band mit Potenzial!

Eine drohende Deadline hat ja schon so manchen motiviert. Für die vier Musiker von From Edge To Universe war der anstehende Auftritt beim Bibertal-Festival der notwendige Kick, um die eigenen Songs für einen 45-minütigen Auftritt zu perfektionieren. Passend lag da noch die NN-Rockbühne zwischen Mathe-Abi und dem nächsten Gig.

Schlagzeuger Ramon Gläser, die Gitarristen und Sänger Christian Dengler und Johannes Muschter sowie Bassist Valentin Scholz lieferten abwechslungsreiche Alternative-Rock-Songs mit Texten, die das Publikum schon nach der zweiten Strophe mitsingen konnte.

Obwohl beide Sänger ihre jeweils eigenen Songs schreiben und auf der Bühne selbst singen, bleibt der Sound ein harmonisches Gesamtpaket. Ihre Lieder, die sich inhaltlich um zwischenmenschliche Möglichkeiten und Reibungspunkte drehen, sorgten für die raren sanften Momente dieser Vorrunde. Wieder live erleben kann man die Heilsbronner am 23. Mai auf dem Bibertal-Festival und am 4. Juni beim Altstadtfest in Ansbach.

Die meisten Punkte der Jury in den Kategorien Songwriting, Originalität, Bühnenpräsentation, Beherrrschen der Instrumente, Stimme, Zusammenspiel und Potenzial konnten Eden’s Decay für sich verbuchen. Seit 2013 waren Sänger und Gitarrist Fabian Eitel und seine Bandkollegen David Amiri, Simon Bloß und Fabian Straue ausgesprochen fleißig und konnten nicht nur einen überzeugenden Bühnenauftritt, sondern auch die erste EP samt Fan-Shirt vorlegen.

Sogar Sreamo geht melodiös

Wer bei der bloßen Erwähnung von Melodic Death oder Black Metal normalerweise reflexartig den Raum verlässt, wird von Eden’s Decay überrascht sein. Die vielseitige Stimme des Sängers, die selbst Screamo noch faszinierend melodiös wirken lässt, trägt die gut aufeinander eingespielte Band durch die vielschichtigen Songs.

Die Musiker haben in den vergangenen Wochen über 15 Konzerte gespielt, die NN-Rockbühne war der Abschlussgig ihrer kleinen Tour - das erklärt vielleicht die auffällige Harmonie in der Band auf der Bühne. Die Jungs haben eine sichere Ausgangsbasis, um ihrem Ziel näherzukommen: In der internationalen Metal-Szene mitzumischen. Den nächsten Schritt dorthin könnten sie beim Finale der NN-Rockbühne machen.

Noch kann sich aber keine Band aus den Vorrunden ganz sicher sein, beim Finale im Hirsch um einen der begehrten Plätze auf Rock im Park oder dem Taubertal-Festival spielen zu dürfen. Erst nach der 3. Vorrunde im September, wenn alle Bands von der Fachjury nach Punkten bewertet worden sind, stehen die Finalisten fest. Die Bewerbungsphase läuft noch. Alle Infos für Bands gibts hier und auf facebook.com/nnrockbuehne

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