Elefanten von ganz nah

24.8.2018, 18:11 Uhr
So konnten die Junior-Ranger die Tiere in freier Wildbahn beobachten. Anders als im Zoo trennte sie dabei kein Zaun. Rhino Force ist ein Projekt der IT-Firma Hemmersbach, das sich deren Geschäftsführer Ralph Koczwara ausgedacht hat. Beim Junior-Ranger-Programm besuchen die Kinder von Firmenangestellten mit ihren Familien die Ranger vor Ort.

© privat So konnten die Junior-Ranger die Tiere in freier Wildbahn beobachten. Anders als im Zoo trennte sie dabei kein Zaun. Rhino Force ist ein Projekt der IT-Firma Hemmersbach, das sich deren Geschäftsführer Ralph Koczwara ausgedacht hat. Beim Junior-Ranger-Programm besuchen die Kinder von Firmenangestellten mit ihren Familien die Ranger vor Ort.

Die 14-tägige Reise beginnt in Südafrika. Von Johannisburg aus geht es für insgesamt sieben Kinder und ihre Familien mit dem Propellerflugzeug in den Kruger-Nationalpark. Dort treffen sie auf die Ranger der Rhino Force, die Wilderer jagen. Jule, Felina und die anderen Kinder lernen, beim Fährtenlesen die Fußabdrücke der Tiere zu erkennen.

Im Geländewagen fahren die jungen Ranger zusammen mit einem erfahreren Kollegen jeden Abend durch die afrikanische Wildnis und beobachten Elefanten und Nashörner von Nahem. Sie entdecken ein Spitzmaul-Nashorn, dem ein Ohr fehlt. Die Wilderer haben schon drei Mal versucht, es zu töten, um an sein Horn zu gelangen.

Anschließend geht es weiter in das angrenzende Simbabwe. Anders als in Südafrika leben die meisten Menschen hier in einfachen Behausungen, mitten in der Natur. An einem Arm des Sambesi-Flusses liegt das Lager der Reisegruppe.

Es ist umgeben von Hyänen, Löwen und Elefanten, die nachts um die Zelte streifen. Neugierig betrachten Jule und Felina die Flusspferde, die sich abends am Fluss direkt am Camp tummeln.

Blick auf die Wildnis

Die Junior-Ranger gehen auch mit auf Patrouille. In einem kleinen Flugzeug fliegen sie über die weitläufige Steppe und haben einen ausgezeichneten Blick auf die Wildnis. So können sie tote Tiere oder Spuren von Wilderern finden, um diese dann zu verfolgen. Bei einer Kontrollfahrt mit dem Boot auf dem Sambesi zählt Felina 42 Flusspferde.

In Simbabwe machen die beiden Schwestern außerdem ein Überlebenstraining. Dabei erfahren die Kinder, wie sich ein Ranger auf Patrouille selbst versorgt. "Wir haben Wasser filtern und Feuer machen gelernt. Und wie man Fallen und ein Zelt aus Stöcken baut, erzählen die beiden, "das war ziemlich anstrengend". Sie stellen eine Flasche mit verdrecktem Wasser in die Sonne. "Das machen wir, damit die Bakterien aus dem Wasser rausgehen", erklärt Jule, nur so wird es trinkbar. Wasser und Nahrung sind kostbar in dieser unerbittlichen Natur.

Deshalb werden Fleisch und Obst in Schlamm eingepackt, damit sie über dem offenen Feuer nicht anbrennen, wenn man das Essen zubereitet. An einem Tag angeln die Junior-Ranger ganze 60 Fische, so werden alle satt. Eines Abends hallt ein Schuss durch die Stille. "Wenn man nur einen hört, kann man nicht festlegen woher er kommt. Aber mit einem Schuss wird ein Nashorn oder ein Elefant normalerweise nicht getötet", erklärt Felina. Die Ranger machen sich sofort auf die Suche nach dem Schützen.

Jule und Felina fragen sich, warum manche Menschen Körperteile von Tieren kaufen. "Man braucht das gar nicht, es gibt auch anderen Schmuck fürs Zimmer", findet Felina, "die Wilderer wollen eigentlich nur das Geld haben."

Daher sind die Kinder so schockiert, als sie in einer ehemaligen Jagdhütte einen ausgestopften Tierkopf vorfinden. Und die Wilderer sind ziemlich hinterlistig: So haben sie ein Nashorn-Horn unter dem Auto festgebunden, damit es von den Rangern nicht entdeckt wird. Aber die Hunde der Rhino Force haben es trotzdem gefunden, erzählt Felina.

Jetzt, nach der Reise, möchten die beiden Schwestern verschiedene Projekte unterstützen und sich weiter mit dem Tierschutz beschäftigen: "Wir Menschen wollen ja auch nicht gejagt und ausgestellt werden. Und die Tiere tun den Menschen nichts, sie leben nur dort."

 

Keine Kommentare