Erfolgreich auf dem Pony

17.8.2016, 09:00 Uhr
Erfolgreich auf dem Pony

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„Es geht jeden Tag darum, neue Aufgaben zu bewältigen“, sagt Eileen, „deshalb reite ich so leidenschaftlich Dressur.“ Die 15-Jährige übt täglich mindestens zwei Stunden. Dabei ist es wichtig, dass kein Tier überanstrengt wird: Ein Pony wird maximal eine halbe Stunde am Stück gefordert – danach ist ein anderes an der Reihe. „Das gibt mir auch ein sicheres Reitgefühl, denn jedes Tier ist anders“, meint Eileen.

Mit dem Reitgefühl kennt sich die Sportlerin aus, denn sie ist eine der besten Pony-Dressurreiterinnen Deutschlands. Seit sie zehn ist, häufen sich in ihrem Regal Medaillen und Pokale. „Los ging es, als ich von meinem Opa ein Pony geschenkt bekam“, erzählt Eileen lachend. Daraufhin trat sie der Pferdesportgemeinschaft Abenberg/Ebersbach bei und bekam bald Unterricht von Trainern.

Schon mit elf Jahren erreichte Eileen den 2. Platz bei der fränkischen Meisterschaft in Dressur, mit zwölf holte sie dort die Goldmedaille. Das Gefühl zu gewinnen, kennt sie gut: „Mit jedem erfolgreichen Turnier komme ich einen Schritt weiter“, sagt sie, „da fließen schon mal Freudentränen.“

Eileen hat noch viele weitere Preise errungen: von der bayerischen Meisterschaft über die süddeutsche Hallenmeisterschaft bis zur Deutschen Meisterschaft. Gerade steht Eileen vor ihrer bislang größten Herausforderung. „Vom 17. bis 21. August trete ich bei der Europameisterschaft in Dänemark an.“ Aufgeregt sei sie aber nicht, denn mit dabei ist ihr Lieblingspony Cinderella. Auf dieses ist die Reiterin besonders stolz: „Als ich Cinderella bekommen habe, war sie sehr krank“, sagt Eileen, „niemand glaubte, dass sie jemals wieder Turniere reiten würde.“

"Cinderella ist eine kleine Zicke"

Erfolgreich auf dem Pony

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Doch gemeinsam mit ihren Eltern schaffte es die 15-Jährige, das Pony gesund zu pflegen. Manchmal sei Cinderella eine kleine Zicke. „Ein echtes Mädchen eben“, meint Eileen lachend. Wenn es aber darauf ankommt, verstehen sich die beiden blind. „Wenn ich nur ans Halten denke, bleibt Cinderella stehen.“

Eine starke mentale Verbindung zwischen Reiter und Pferd ist im Dressurreiten wichtig, um erfolgreich zu sein: „Das Tier sollte die Lektionen mit wenig Hilfestellung perfekt ausführen können.“ Eine Lektion ist ein Bewegungsablauf, der zum Beispiel vom Tempo und von der Gangart des Pferdes abhängig ist. Die meisten Fehler passieren, wenn der Reiter unkonzentriert ist, weiß Eileen.

Aber auch das Pony sollte für ein Turnier fit sein. „Zu einem guten Training gehören auch viel Geduld und regelmäßige Pausen“, erzählt die 15-Jährige, „außerdem sind Physiotherapie und Bewegungsfreiheit auf der Koppel wichtig.“ Ob sich die Ausdauer letztendlich gelohnt hat, entscheiden Punktrichter während des Turniers.

„Dies kann auch ein enttäuschender Moment sein“, gibt Eileen zu, „denn die Bewertungen sind nicht immer nachvollziehbar.“ Gleichzeitig seien Misserfolge aber auch ein Teil des Sports, „und nach jedem Tief gibt es auch wieder ein Hoch“.

Schulnoten werden besser

Eileen hat gelernt, mit solchen Situationen umzugehen: „Ich bin selbstbewusster geworden und kann mich durchbeißen.“ Somit fällt es ihr auch nicht schwer, neben dem Reiten für die Schule zu lernen. „Meine Noten sind in den vergangenen Jahren sogar besser geworden“, sagt sie.

Außerdem hat die Schülerin durch das Dressurreiten viele neue Freunde gefunden. „Ich freue mich immer, meine Konkurrenten zu treffen“, meint sie lachend. Denn jeder, der Erfolg hat, wisse, wie schwer es ist, an die Spitze zu kommen: „Neid gibt es unter uns nicht!“

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