Erfolgreiche Tänzerin mit Ball und Reifen

4.2.2015, 09:39 Uhr
Erfolgreiche Tänzerin mit Ball und Reifen

© Stefan Foydl

Gymnastik und Tanz gilt unter Schülern als nicht allzu schwierig und wird dementsprechend in der Oberstufe gerne als Einzelsportart gewählt. „Das ist ja gerade die Kunst daran, dass alles einfach aussieht. Dabei steckt sehr viel Arbeit dahinter“, erklärt Hanna Schöttner aus Stein.

Mit Bändern und Reifen tanzt sie zur Musik, legt Sprünge hin, schwingt Keulen und balanciert Bälle. Das alles korrekt auszuführen und sich dabei mit dem richtigen Ausdruck zu bewegen, erfordert viel Übung.

Hanna wurde 2013 und 2014 bayerische U17-Meisterin in Gymnastik und gewann mit ihrer neunköpfigen Mannschaft 2014 ebenfalls die Bayerischen Meisterschaften in Gymnastik und Tanz. Für diese Leistung trainiert sie zweimal die Woche in der Gruppe und nimmt einmal die Woche Einzelunterricht. Gut zwei Stunden dauert ein normales Training.

In ihren Anfangsjahren hatte sich die zierliche Schülerin zusätzlich viel zu dehnen, damit sie für Spagate und Grätschen auch beweglich genug wurde. Hanna tanzte im Kindergarten Ballett, den Stil fand sie aber bald zu steif. Beim TSV Stein machte sie mit sechs Jahren ein Probetraining in Gymnastik und Tanz und blieb seitdem dabei.

Den meisten Spaß hat Hanna mit ihrer Mannschaft: „Wir haben auch schon ein paar stressige Zeiten miteinander erlebt“, erzählt die 16-Jährige, „das schweißt zusammen.“ Sportarten, bei denen es darum geht, andere zu besiegen, wären für Hanna nichts: „Bei Wettkämpfen schauen sich die gegnerischen Teams immer komisch an. Ich mag so eine Konkurrenzsituation nicht.“

Mehr Tanz als Akrobatik

Als sie die Grundschule beendete, legten ihr die Trainer nahe, auf die Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg zu gehen. Auf dem Sportgymnasium hätte sie nämlich intensiv Rhythmische Sportgymnastik trainieren können. Doch die Schülerin wollte bei ihrem Verein und ihrer Sportart bleiben.

Denn sie findet ihren Sport tänzerischer, „wir gehen mit unseren Choreographien mehr auf die Musik ein“. Vor kurzem haben die Jugendlichen zum Beispiel einen Tanz zur Musik vom Videospiel Mario Kart gemacht. In der Rhythmischen Sportgymnastik dagegen setzt man mehr auf akrobatische Elemente.

Momentan geht Hanna in die 11. Klasse am Gymnasium im Stein. Dort war sie lange Mitglied der Schulmannschaft in Gymnastik und Tanz, die unter den süddeutschen Schulen sehr erfolgreich ist. Nun in der Oberstufe belegt sie Sport mit Volleyball und – natürlich – Gymnastik und Tanz als mündliches Abiturfach. Im Theorieteil lerne sie einiges über effektives Training und Anatomie.

Nach dem Abi möchte die 16-Jährige vielleicht Sportmanagement studieren. Und demnächst macht Hanna ihren Trainerschein. „Ich haben schon einmal die 5. Klassen am Gymnasium trainiert, das hat mir Spaß gemacht“, erzählt sie. Gerade nahm sie an einer Schulung zur Kampfrichterin teil. So lernt die Schülerin den Sport aus einer anderen Perspektive kennen und braucht sich nicht von ihrer Leidenschaft zu verabschieden, wenn sie nicht mehr selbst aktiv ist.

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