Erklärvideos für Touris

15.10.2017, 17:22 Uhr
Erklärvideos für Touris

© privat

Leider können wir auf einer Zeitungsseite keine Videos zeigen. Das ist wirklich schade, weil die Filme der Gräfenberger Realschüler richtig gut geworden sind. In fünf Erklärvideos zeigen die Jugendlichen den touristischen Wandel im Ötztal – zu sehen unter www.youtube.de; Suchbegriffe: Realschule Gräfenberg Erdkundeprojektgruppe

"Ein Film schildert die Vergangenheit und die Anfänge des Tourismus im 19. Jahrhundert", berichtet Marit (15). In zwei weiteren Videos geht es um die Situation in Sölden und Vent heute; und zwei Filme werfen einen Blick ins Jahr 2050. Sölden und Vent sind Orte im Ötztal im österreichischen Bundesland Tirol. Lea (17) erklärt den Unterschied: "In Sölden herrscht Massentourismus, in Vent sanfter Tourismus."

Um die Entwicklung des Tourismus in den beiden Orten zu zeigen, haben die Schüler intensiv recherchiert. Sie kartierten die Ortschaften, befragten Touristen und Einheimischen, erstellten Gletscherprofile, beobachteten die Vegetation in verschiedenen Höhenstufen, erstellten Bachprofile und so weiter.

Erster Gletscherbesuch

Eineinhalb Jahre lang haben sich die Realschüler mit dem Projekt beschäftigt. Am Ende der 8. Klasse war klar, dass die Jugendlichen am Anfang des neuen Schuljahrs für eine Woche ins Ötztal reisen. Das Dorf Vent war ihr Ziel, auf 1900 Metern Höhe in den Ostalpen.

Erklärvideos für Touris

© Christian Libera/Udo Weierich

Von dort wanderten die meisten zum ersten Mal zu einem Gletscher, und zwar dem Hintereisferner. Er ist einer der größten Gletscher Tirols mit einer Länge von knapp sieben Kilometern; seit 1850 ist der Gletscher um drei Kilometer zurückgegangen.

"Dass wir aufs Eis gehen konnten, war richtig cool", erzählt Lea. Vor vier Jahren hatten Gräfenberger Schüler in der Gegend einen Gletscherpfad eingerichtet, um Wanderern zu zeigen, bis wohin die Gletscherzunge von 1850 bis heute reichte.

Plakate mit QR-Code

Die jetzige Schülergruppe möchte die Touristen über Natur und Wirtschaft aufklären und sie dazu bringen, nachhaltiger zu handeln. Um den Urlaubern die Situation zu erklären, haben die jungen Leute die Ergebnisse ihrer Recherchen in Trickfilme einfließen lassen. Diese sind mit dem Handy über einen QR-Code abrufbar, der sich auf Plakaten befindet, die zum Beispiel in Unterkünften und Tourismusinformationen aushängen.

Erklärvideos für Touris

© Weierich/Libera

"In unseren Videos lassen wir verschiedene Generationen einer von uns erfundenen Familie über die Auswirkungen des Tourismus sprechen", berichtet Lea. Wo Wissenschaftler den Klimawandel als sehr bedrohlich darstellten, zeigten sich die Einheimischen in den Interviews mit den Schüler relativ entspannt. "Wir sind so hoch oben, da wird es noch lange Schnee geben, und notfalls wird mit Schneekanonen nachgeholfen", heißt es zum Beispiel. Zudem könne man sich noch mehr auf den Sommertourismus spezialisieren.

Um die Videos fertigzukriegen, war viel Engagement seitens der Realschüler gefragt. Noch ein Packen Arbeit kam dann obendrauf, als klar war, dass das Projekt einen Preis beim Wettbewerb des Bundesumweltministeriums gewinnen würde.

Vor zwölf Hochschulprofessoren stellten Marit, Lea und Bastian ihre Ergebnisse vor. Bis zuletzt zitterten die drei, welchen Preis sie wohl bekommen würden. Es wurde ein Hauptpreis! Dieser Erfolg machte die Schüler überglücklich und mächtig stolz.

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