„Friedrich Alexander“ hob über dem Walberla ab

5.7.2016, 18:52 Uhr
„Friedrich Alexander“ hob über dem Walberla ab

© Foto: Kurt Fuchs

Es ist Samstagmorgen, kurz nach Sonnenaufgang, als „Friedrich-Alexander“ zu seiner ersten Fahrt in den Himmel aufsteigt. Mit 25 Kilometern pro Stunde gleitet der Heißluftballon über das Walberla in der Fränkischen Schweiz dahin. Die Stille wird nur ab und zu durch das Zischen des Gases unterbrochen. Die Landschaft wirkt plötzlich wie ein Modell aus der Spielzeugkiste. Vom Boden aus hingegen ist auch mit einigen Metern Höhenunterschied gut zu erkennen, was auf der Hülle des Ballons abgebildet ist: In großen Lettern prangt das Logo der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität darauf.

70.000 bis 80.000 Euro dürfte der Heißluftballon gekostet haben. Bezahlt hat ihn ein Industrieller aus Mittelfranken, der nicht genannt werden möchte. Nur so viel ist bekannt: Er sei der Technischen Fakultät sehr verbunden. Ganz ohne Anlass gab es den Ballon aber nicht. Die „TechFak“ feiert im Herbst ihr 50-jähriges Bestehen. Am Samstag, dem 5. November, wird es eine Feier und einen Tag der offenen Tür geben.

Werbewirksam wurde der Ballon deshalb am Samstag in Dobenreuth im Landkreis Forchheim getauft. Begleitet von neun weiteren Ballons kam „Friedrich Alexander“ bei seiner etwa einstündigen Jungfernfahrt fast bis nach Ebermannstadt. Mit an Bord war auch Peter Greil, Professor für Werkstoffwissenschaften und Dekan der Technischen Fakultät. „Ich war überrascht, dass man die Richtung nicht steuern kann“, sagte er nach
der sicheren Landung. Der Pilot kann nur die Höhe des Ballons beeinflussen. Ein Heißluftballon ist leichter als Luft – deshalb muss es physikalisch korrekt auch „Ballonfahren“ und nicht „Fliegen“ heißen.

Voraussichtlich bis zum Jahr 2026 soll „Friedrich Alexander“ nun am Himmel zu sehen sein. Betrieben wird er vom Verein Frankenballon e. V., so dass erfahrene Piloten regelmäßig mit ihm in die Luft steigen werden. Konkrete Pläne, wie die Uni ihren Ballon selbst nutzen möchte, gibt es noch nicht. Möglich wäre ein Wettbewerb mit anderen Universitäten, die ebenfalls einen Heißluftballon besitzen, erklärt Bernhard Mohr, Geschäftsführer des Departments Chemie- und Bioingenieurwesen und passionierter Ballonfahrer. Nur fünf bis sechs seien das in ganz Deutschland.

Damit ist „Friedrich Alexander“ eine außergewöhnliche Werbeaktion für eine Universität. Dass der Ballon neugierige Blicke auf sich zieht, konnte er bereits bei seiner ersten Fahrt beweisen: Noch im Schlafanzug kam ein Bewohner in Pretzfeld auf seine Terrasse, um das Geschehen am Himmel über seinem Haus zu fotografieren.

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