Frische Kräfte für die Bio-Branche

24.10.2016, 07:04 Uhr
Frische Kräfte für die Bio-Branche

© Foto: Nicolas Damm

Die Adresse "Badstraße 88" sagt kaum jemandem etwas. Aber das St.-Marien-Haus ist allgemein bekannt in Neumarkt: Die Einrichtung der Niederbronner Schwestern umfasst ein Nonnenkloster, eine Kindertagesstätte, eine Grundschule, vier verschiedene Berufsfachschulen, eine Fachakademie und ein Internat.

Und jetzt auch noch eine akademische Ausbildungsstätte: Seit Beginn des Wintersemesters findet dort der Lehrbetrieb im neuen Bachelor-Studiengang „Management in der Bio-Branche“ der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg statt.

30 Studienplätze sollten in dem zulassungsbeschränkten Studiengang vergeben werden, der auf sieben Semester ausgelegt ist. Aufgrund der hohen Zahl von 200 Bewerbungen wurden letztlich 40 Anfänger genommen.

Sie lernen jetzt nicht nur die Bio-Branche kennen, soweit deren Produkte direkt mit dem menschlichen Organismus in Berührung kommen, wie beispielsweise Lebensmittel und Kosmetik, aber auch Kleidung. Sie sollen außerdem gezielt auf Jobs im Einkauf, Vertrieb sowie Produkt- und Projektmanagement vorbereitet werden.

"Das Studium soll die Absolventen befähigen, sich in der international wachsenden Bio-Branche in einem höchst sensiblen Managementumfeld erfolgreich zu behaupten", erläutert Prof. Frank Ebinger von der TH-Fakultät Betriebswirtschaft, der zusammen mit Prof. Birgit Götzinger (Angewandte Chemie) den Studiengang leitet.

Hinter dem neuen Angebot stecken weder die Niederbronner Schwestern noch der Papst (wie im Fall der Uni Heidelberg), sondern das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, das den neuen Studiengang mit etwa 1,5 Millionen Euro fördert.

"Damit setzen wir unseren Nordbayern-Plan konsequent um", erklärt Staatssekretär Albert Füracker. Ziel sei eine Stärkung des ländlichen Raums, unter anderem durch Dezentralisierung der Hochschullandschaft: "Der neue Studiengang wird Innovationen und neue Impulse für die regionale Wirtschaft bringen."

Die TH Nürnberg ihrerseits "orientiert sich mit diesem Angebot an der boomenden zukunftsgerichteten Bio-Branche mit ihren ganz besonderen Regeln und realisiert gleichzeitig die regionalpolitischen Ziele des Freistaats Bayern", meint ihr Präsident Prof. Michael Braun. Als Ort für den Studiengang biete Neumarkt als Stadt der Nachhaltigkeit mit ihrer ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung sehr gute Voraussetzungen.

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