Hier lernen Jugendliche den richtigen Umgang mit dem Internet

1.10.2016, 18:00 Uhr
Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat, YouTube oder Skype sind beliebte soziale Medien im Internet. Wenn ihr diese benutzt, solltet ihr das mit Vorsicht tun.

© dpa Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat, YouTube oder Skype sind beliebte soziale Medien im Internet. Wenn ihr diese benutzt, solltet ihr das mit Vorsicht tun.

Julia und Sinan gehen in die 8. Klasse der Peter-Vischer-Realschule in Nürnberg. Beide sind natürlich auf Facebook, Instagram, Snapchat und WhatsApp unterwegs. Sie wissen: Private Daten sollte man schützen. Aber das ist noch nicht alles, worauf man im Internet zu achten hat. Mehr zum Thema Sicherheit haben die Schüler von Workshopleiter Alexander Schreiner gelernt.

Alex ist selbst viel im Internet unterwegs, er hat ein Start-up-Unternehmen für Online-Marketing gegründet und weiß viel zum Thema "Medienknigge". Er erklärt: "In eurem Alter ist es besonders wichtig zu schauen, was man postet, schließlich bewerbt ihr euch bald für eine Ausbildung."

Julia postet keine Partybilder, "da mir das im Berufsleben mal schaden könnte", sagt sie. Das stimmt, denn immer mehr Firmen schauen sich private Profile bei Facebook an, um sich ein Bild von den Bewerbern zu machen.

Vorsicht vor Fake-Accounts

Manchmal bereut man im Nachhinein, Fotos oder Sprüche gepostet zu haben, doch nicht immer nützt es dann, sie zu löschen. Freunde, aber auch Fremde können den Post schon gespeichert oder geteilt haben. Das Internet vergisst nichts. „Auch bei Snapchat sollte man vorsichtig sein. Gelöschte Bilder sind trotzdem noch auf einem Server in den USA vorhanden“, erklärt Alex.

Sinan weiß: „Auch persönliche Daten wie die Telefonnummer oder die Adresse sollte man nicht veröffentlichen.“ Vermeintliche Freunde, die eine Freundschaftsanfrage schicken, können auch fremde Personen mit einem Fake-Profil sein, beispielsweise Pädophile, die nur die Fotos ausspionieren wollen.

"Fake-Accounts gibt es sehr viele bei Instagram. Die erkennt man daran, dass sie wenig Abonnenten haben, aber sie selbst viele abonnieren. Das ist eine Masche, um die Leute auf die Seite zu locken", erzählt Alex. "Bei Facebook schauen die Personen, die einen Fake-Account anlegen wollen, die Freunde durch und suchen sich dann einen Namen aus, mit dem sie sich nochmals anmelden."

Vor Stalkern hat Julia am meisten Angst, wenn sie im Internet unterwegs ist, aber auch vor Viren, die auf ihren Geräten landen könnten. Sie besitzt neben dem Handy ein Tablet und einen Laptop.

Anderes Thema: Mobbing. Sinan ist sich bewusst, dass dieses leicht im Internet beginnen kann. Durch einen Kommentar von Mitschülern kann jemand schon zum Mobbing-Opfer werden. Im Netz trauen sich viele eher etwas zu sagen als im wahren Leben, wenn sie der Person gegenüberstehen.

Kontakte pflegen

In dem Workshop geht es aber nicht nur um die Gefahren des Internets, sondern auch um Chancen: Im Netz kann man viel lernen und Kontakt zu seinen Freunden pflegen. "Auch in eurem späteren Berufsleben werden die meisten nicht um die Arbeit mit dem Internet herumkommen. Das ist auch gut so, ihr solltet aber vorsichtig sein", meint Workshopleiter Alex.

"Ich passe besonders auf, wenn Formulare auf einer Seite plötzlich auftauchen, bei denen ich meine Daten angeben soll oder etwas zahlen soll", erzählt Sinan. "In dem Film, den wir gesehen haben, musste ein Junge 90 statt 5 Euro für einen Film zahlen, da er einen Haken falsch gesetzt hat."

Einen Haken setzen viele Internetnutzer auch bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGB, ohne sie zu lesen. Auch Alex macht diesen Fehler, er liest sich selten das Kleingedruckte durch, bevor er zustimmt. "Das ist eigentlich sehr leichtsinnig, aber viele haben keine Zeit, alles zu lesen", sagt er. Julia und Sinan sind jedenfalls gewarnt und passen noch besser auf, wenn sie online sind.

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