Mit einer Kamera-Drohne die Donau entlang

13.8.2016, 10:00 Uhr
Mit einer Kamera-Drohne die Donau entlang

© Foto: privat

Eine Radtour an der Donau klingt schon nach Abenteuer. Aber eine Filmdokumentation? Wie seid ihr denn darauf gekommen?

Raffael Barth: Es ist nicht das erste Mal, dass wir in dieser Gruppe eine lange Radtour machen. Wir sind schon den Main, den Rhein und zuletzt in acht Tagen 800 Kilometer die Elbe entlang geradelt. Und da Felix Gerhardt und ich auch seit Jahren filmerisch aktiv sind und zum Beispiel bereits einen professionelleren, halbstündigen Kurzfilm gedreht haben, wollten wir unsere Erlebnisse im Video festhalten. Diesmal aber nicht fiktional, sondern in Form einer Dokumentation.

Wie habt ihr euch auf eure Fahrt vorbereitet?

Raffael: Zuerst mussten wir das Finanzielle klären. Wir haben uns beim Filmbüro Franken um Filmförderung beworben und sind zum Zuge gekommen. Wir bekommen 4000 Euro, die wir auch dringend benötigen. Allein die Leihgebühr für das Kamera-Equipment und die Versicherungen sind wahnsinnig teuer, dazu kommen noch An- und Abreise, Unterkünfte und Verpflegung. Bis zur Abfahrt sind wir täglich stundenlang am Planen und Organisieren. Die Räder hat uns die Firma Specialized zur Verfügung gestellt – ich hatte 15 Firmen angeschrieben, eine hat sich bereiterklärt.

Habt ihr auch trainiert, um die lange Strecke durchzuhalten?

Raffael: Wir haben vor, jeden Tag zwischen 70 und 80 Kilometer zu fahren. Das geht einigermaßen. Wir müssen nebenbei ja noch den Film drehen. Aber aus Erfahrung wissen wir: Training hilft nicht viel, denn spätestens ab dem dritten Tag wird der Muskelkater immer schlimmer – und der geht bis zum Schluss nicht mehr weg!

Welches Equipment habt ihr dabei?

Raffael: Wir haben zwei Kameras, ein Stativ, Tontechnik, eine Go-Pro-Kamera, die wir am Fahrrad befestigen wollen, und eine kleine Drohne. Die Fluggenehmigungen dafür haben viel Arbeit bereitet. Etwas Angst, dass sie in die Donau stürzt, habe ich schon, aber wir versuchen es zu vermeiden!

Was wollt ihr in eurer Dokumentation vermitteln?

Raffael: Den Spaß am Radfahren und Begegnungen mit Leuten während unserer Fahrt. Im Mittelpunkt steht unsere Gruppe, die noch aus Felix Gerhardt (Kamera und Technik), meinem Bruder Darius und Tobias Tofahrn besteht, die Felix und mir helfen. Und es geht um die Menschen, die an der Donau leben und arbeiten. Zum Beispiel der Fischer, der seit 40 Jahren an derselben Stelle angelt, oder die Mönche, die im Kloster wohnen. In Wien wollen wir einen Abend mit einem Künstler verbringen. Besonders spannend wird es ab da, weil wir dann in die osteuropäischen Länder kommen, deren Sprache wir nicht sprechen.

Ihr wollt die Doku auch für junge Leute spannend machen. Wie?

Raffael: Die Art, wie der Film gemacht wird, soll anders sein als übliche Dokumentationen. Es soll lockerer sein und real wirken. Und spontan. Geschichtliche Fakten sollen schon irgendwie vorkommen, aber nicht im Vordergrund stehen.

Wo soll man den Film mal sehen können?

Raffael: Wir wollen die fertige Doku natürlich TV-Sendern verkaufen. Aber das ist schwierig, weil es unser erstes Großprojekt ist. Dann gibt es noch Filmfestivals, bei denen wir die Doku einreichen möchten. Davon hängt auch ab, ob wir den Film als 45-Minüter schneiden oder in zwei Teile splitten. Bei Festivals ist die Grenze bei einer halben Stunde. Geplant ist aber, den Film auch mit einem englischen Sprecher zu unterlegen, damit er international wird.

Wie fühlst du dich gerade – so kurz vor dem Start?

Raffael: Ich freue mich drauf. Das wird bestimmt cool. Meine Motivation ist, viel zu sehen. Der Film ist eine Herausforderung, wir werden uns mit Händen und Füßen verständigen!

Kann man eure Reise verfolgen?

Raffael: Ja, auf unserer Facebookseite „RALIXfilm“ posten wir regelmäßig Updates, Bilder und vielleicht auch mal kleine Filmchen.

 

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