Schlechtes Praktikum, guter Blog

12.5.2017, 17:38 Uhr
Maria bloggt auf thegiramondo.com über ihr Lieblingshobby: das Reisen. In Florenz begann sie als Bloggerin.

© privat Maria bloggt auf thegiramondo.com über ihr Lieblingshobby: das Reisen. In Florenz begann sie als Bloggerin.

Auf einmal war da ein kleiner Farbklecks, ein orangefarbener Balken mit der Zahl "1" darunter. Ich kann mich noch genau an das Gefühl erinnern, als die Statistik auf meinem Blog zum ersten Mal einen Besucher anzeigte. Wer er oder sie war, wusste ich nicht, und es war mir auch egal: Das Grinsen auf meinem Gesicht hatte ich diesem unbekannten Leser zu verdanken und es blieb den ganzen Tag.

Es war November 2015, und ich machte ein Praktikum, das sich nicht gerade als Glücksgriff herausgestellt hatte. Der einzige Vorteil: Die Stelle war in Italien. Während ich mich also am Tag mit meiner Arbeit herumschlug, konnte ich danach die Toskana erkunden. Über einen eigenen Blog hatte ich schon öfter nachgedacht, doch hier kam mir die Idee plötzlich wieder in den Sinn – und es passte einfach alles: Das Basteln an meinem Blog gab mir die erfüllende Aufgabe, die mir gerade fehlte. Und das manchmal verrückte Leben in Italien war ein perfektes Thema für meine ersten Posts.

Einen meiner ersten Beiträge habe ich zum Beispiel über typische Fettnäpfchen in der italienischen Kultur geschrieben – und wie man die Situation retten kann, wenn man voll in selbiges getreten ist.

Der Name für meinen Blog fand sich wie von selbst. Mein Cousin hatte mich kurz zuvor einmal scherzhaft "giramondo" genannt, also italienisch für Weltenbummlerin – das war irgendwie bei mir hängen geblieben. Weil ich auf dem Blog vor allem übers Reisen schreiben wollte, und zwar auf Englisch, entstand in meinem Kopf so die Namenskombination "The Giramondo".

Der Titel gefällt mir immer noch, obwohl ich schon lange nicht mehr in Italien wohne. Seitdem schreibe ich über alle meine Reisen. Da das neben Bloggen mein liebstes Hobby ist, gibt es fast immer was zu berichten.

Klar war ich am Anfang nervös, wie andere auf meinen Blog reagieren würden. Deshalb feilte ich im stillen Kämmerlein daran herum, bevor ich ihn einigen Freunden zeigte. Bis ich die Seite etwas öffentlicher machte, vergingen noch mal ein paar Wochen.

Blöde Kommentare gab es aber kaum, im Gegenteil: Gerade am Anfang haben sich viele Bekannte für den Blog interessiert und mich darauf angesprochen – und auch heute bekomme ich viel positives Feedback.

Das gibt es nicht nur persönlich, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Mittlerweile teile ich neue Blog-Einträge auf eigens dafür angelegten Facebook- und Instagram-Seiten, um möglichst viele Menschen damit zu erreichen. Manchmal klicken an einem Tag bis zu 200 Leute auf die Seite – solche Momente kann man gut an dem Dauergrinsen auf meinem Gesicht erkennen. An anderen Tagen sind es dann mal nur zehn Leser, aber auch über die freue ich mich.

Denn mit den etwas über 20 Posts auf meinem Blog sehe ich mich immer noch als Anfängerin. Von Tausenden von Lesern jeden Tag kann ich nur träumen – und das mache ich auch.

Und jetzt noch ein paar Tipps für euch:

1. Traut euch! Kritik kann immer kommen, aber wenn ihr gerne schreibt und fotografiert, ist Bloggen ein wirklich tolles Hobby.

2. Schreibt nicht bei anderen Blogs ab und verbiegt euch nicht, um euren Lesern zu gefallen – seid einfach ihr selbst.

3. Tut euch mit anderen Bloggern zusammen, etwa in Facebook-Gruppen. Je mehr Begeisterung im Spiel ist, desto mehr hat man das Bedürfnis, sich auszutauschen – und das geht eben besser mit Leuten, die euer Hobby teilen.

4. Überlegt euch euren Namen gut: Wenn sich eure Leser einmal daran gewöhnt haben, ist es nicht gut, ihn wieder zu ändern. Und achtet darauf, dass der Name zu dem passt, was ihr vorhabt. Selbst gemachte Torten, nachhaltige Mode oder Eisenbahnreisen durch Sibirien? Wenn ihr ein Thema habt, lasst es beim Namen anfangen.

5. Macht euch nicht zu viel Druck mit den Zahlen. Zwar ist es schön, wenn viele Leute euren Blog lesen, aber wenn nicht – na und? Vor allem sollte das Bloggen Spaß machen.

 

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