Sieg beim Deutschen Gründerpreis für Schüler

19.6.2017, 09:42 Uhr
Sieg beim Deutschen Gründerpreis für Schüler

© Deutscher Gründerpreis für Schüler

"Kabibe" heißt das Baby von Amelie Ernst, Denise Conka, Sebastian Kral, Reshad Qarizada und Simon Rödel. So nämlich haben sie ihre fiktive Firma genannt, mit der sie Handyhüller vertreiben, die den Akku des Geräts von selbst aufladen - zum Beispiel in der Hosentasche. Und mit der sie beim Planspiel Deutscher Gründerpreis für Schüler antragen. Das Produkt selbst mussten die Fünf nicht herstellen, wohl aber einen Businessplan schreiben, sich die Finanzierung überlegen, ein Logo entwerfen . . . Die Mühe hat sich gelohnt. Wir haben das Team nach seinem Sieg getroffen.

 

Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid jetzt so etwas wie Deutsche Meister. Wie fühlt sich das an?
Denise: Wir sind in einem Dauerglückszustand. Ich habe bei der Preisverleihung so mitgefiebert — es hat sich angefühlt wie bei einem WM-Spiel, ehrlich. Nur dass es um uns ging.
Amelie: Als der Platz 2 verkündet wurde und damit klar war, dass wir gewinnen, standen uns die Münder offen. Wir sind den ganzen Abend wie auf rosa Wolken geschwebt.

Eure Geschäftsidee ist, den Handyakku über eine spezielle Handyhülle aufzuladen, zum Beispiel dank Körperwärme. Wie genau geht das?
Denise: Die Handyhülle besteht aus zwei verschiedenen Metallen. Die Sonne oder die Körperwärme in der Hosentasche wärmt die obere Schicht auf, die untere bleibt kalt. Und wenn zwischen zwei Metallen ein Temperaturunterschied herrscht, entsteht elektrische Spannung – also Strom.

Wer hatte die Idee dazu?
Amelie: Es war Simons Idee. Wir wollten ein Alltagsproblem angehen und den Nerv der Zeit treffen.
Sebastian: Wobei wir uns bis zur Anmeldung nicht sicher waren, welche Geschäftsidee wir verfolgen wollen. Simon hat dann seine Idee eingereicht — und wir waren erst mal sauer, weil wir das Potenzial dahinter nicht gesehen haben. (lacht)

Sieg beim Deutschen Gründerpreis für Schüler

© privat

Wie ging’s dann weiter?
Reshad: Unser Unternehmenspate Jörg Ernst hat uns sehr geholfen. Er hat uns ermuntert, uns mehr mit den physikalischen Grundsätzen unserer Idee auseinanderzusetzen. Und auch die Kälte als Quelle zu nutzen — denn natürlich funktioniert das Prinzip auch andersherum.

Nun musstet ihr die Firma ja "nur" auf dem Papier gründen. Was genau beinhaltet das Planspiel?
Reshad: Wir hatten vier Monate Zeit, um einen kompletten Businessplan auszuarbeiten — inklusive Finanzplan, Marktanalyse, Marketing-Strategie und Swot-Analyse. Das steht für Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Auch ein Logo und eine Website haben wir erstellt.

Was war dabei denn die größte Herausforderung?
Sebastian: Die ganzen Begriffe. Wir haben erst mal recherchiert, was das überhaupt ist, ein Liquiditätsplan oder eine Brake-even-Analyse zum Beispiel. Für den Finanzplan hatten wir sechs Tabellen mit vielen, vielen Zahlen, die wir immer wieder korrigiert haben. Ein Unternehmen hat viele Kosten, an die man erst mal gar nicht denkt: Notargebühren zum Beispiel, die Miete für ein Büro oder Zugtickets fürs Reisen.
Amelie: Ich fand die Deadlines krass. Genau zwei Tage vor Abgabe des Businessplans waren wir alle auf Klassenfahrt. Selbst dort saßen wir abends noch am Handy und haben Sachen korrigiert.

Und jetzt? Wie geht’s weiter?
Reshad: Morgen fahren wir nach Berlin und werden dort beim Deutschen Gründerpreis noch mal ausgezeichnet.
Denise: Ich glaube, wir könnten uns alle vorstellen, später mal eine Firma zu gründen. Wir wissen jetzt, wie geil die Erfahrung und der Erfolg sind!

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