Social Media: Was ist Trend?

26.2.2016, 15:59 Uhr
Social Media: Was ist Trend?

© dpa

Unter dem Begriff Social Media kann sich heutzutage jeder etwas vorstellen. Das sind Kommunikationsplattformen, auf denen man mit Freunden chatten oder Bilder und Posts über seine mehr oder weniger aufregenden (Alltags-)Erlebnisse ins Internet stellen kann.

Aber die genauen Vorstellungen unterscheiden sich bei Jugendlichen und Erwachsenen deutlich. Was man früher chatten nannte, ist heute nur noch „Whats-Appen“ – und niemand verabredet sich noch im Chatroom. SchülerVZ wurde schon längst abgeschafft, und beim früher so hippen Facebook haben jetzt die meisten Eltern oder sogar Omas einen Account.

Das schreckt Jugendliche ab, weil sie sich in ihrer vermeintlichen Privatsphäre von den Eltern gestört fühlen. Diese könnten sie ja daran hindern, einfach alles aus dem Privatleben zu posten. Auch Twitter ist bei Schülern nicht mehr angesagt.

Stattdessen gibt es jetzt neue, coolere Portale wie Instagram. Hierbei geht es vor allem darum, das perfekte Selfie zu schießen und schön bearbeitete Bilder hochzuladen. Deshalb wird jedes ansehnliche Essen fotografiert und ins Netz gestellt, um den anderen zu zeigen, wie gesund man sich ernährt oder welche tollen Restaurants man besucht.

Dieses ständige Präsentieren wird schnell zum Konkurrenzkampf, da man ja die meisten Follower für seine Bilder braucht, um als beliebt zu gelten. Da helfen auch Strand-Fotos – oben ohne für die Jungs und die Mädels in knappen Bikinis –, die den anderen zeigen, wie toll doch das eigene Leben ist.

Auf Snapchat funktioniert das so: Hier werden Fotos verschickt, die nicht automatisch auf dem Gerät der Freunde gespeichert werden und nach wenigen Sekunden wieder vom Bildschirm verschwinden. Also ist dieses Programm eher für lustige Schnappschüsse geeignet. Aber man hat die Möglichkeit, eine eigene „Story“ mit mehreren Snaps zu erstellen. Diese kann dann von allen Freunden beliebig oft innerhalb der nächsten 24 Stunden angeschaut werden.

Wem diese permanente Darstellung zu stressig ist, dem bleibt noch das gute, alte Whats-App. Jeder, den ich kenne, hat es und nutzt es, um sich mit den Freunden zu verabreden, mit den Austauschpartnern in Kontakt zu bleiben oder einfach nur mit der besten Freundin zu bequatschen, welches Kleid man zur Party trägt. So kann man direkt miteinander kommunizieren und braucht keine Bilder hin- und herzuschicken.

Was sich also bei der Kommunikation über die sozialen Netzwerke geändert hat: Sie ermöglichen noch mehr Selbstdarstellung. Ich finde das alles fragwürdig. Sollten Zwölfjährige schon regelmäßig Fotos von sich ins Netz stellen? Teilweise auch noch im Bikini? Nein! Der ständige Drang, sein Leben zu dokumentieren, kann extremen Stress auslösen. Man verbraucht viel wertvolle Zeit, während man täglich durch alle Netzwerke scrollt.

Ich denke, man verliert den Bezug zur Realität, wenn man die wunderschönen Aufnahmen der zahlreichen Luxusurlaube der „Freunde“ bewundern, ohne zu hinterfragen, ob diese Bilder wirklich die Wahrheit zeigen.

Denn diese Fotos zeigen meiner Meinung nach immer nur eine Seite des Lebens. Auch ist es nicht so schlau, im Internet bekanntzugeben, dass man gerade weit weg im Urlaub ist. Es ist nicht sicher, was die sogenannten Freunde auf den Sozialen Netzwerken mit dieser Information anfangen. Vielleicht wird sie weitergegeben und ist dann für andere nützlich, die nicht unsere Freunde sind. Private Dinge erzählt man ja auch nicht jedem Fremden auf der Straße.

Also überlegt doch mal, ob es wirklich so wichtig ist, dass immer alle wissen, was ihr so tut.

Keine Kommentare