Sport ohne Ende ?

11.1.2017, 09:00 Uhr
Sport ohne Ende ?

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Eine kleine Umfrage unter Jugendlichen in Nürnberg zeigte, dass fast alle der 14- bis 17-Jährigen dreimal die Woche Sport machen. Auch Laura (16) aus Erlangen geht regelmäßig schwimmen – seit neun Jahren. Sie trainiert fünfmal die Woche, um bei Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Bei ihr steht trotz des Ehrgeizes der Spaß im Vordergrund, was „im Leistungssport eher selten der Fall ist“, sagt sie.

Zu viel Training?

Macht sie zu viel Sport? Und können zu viel Training und Ehrgeiz schädlich sein? Sportliche Belastung wird erst dann gefährlich, wenn man zu häufig und ohne entsprechende Pausen trainiert. Das sagt Prof. Christine Graf von der Sporthochschule in Köln. „Solange der Körper es mitmacht, ist das Training nicht immer ein Problem.“ Jedoch kann man nicht allgemein festlegen, wie viel Sport gesund ist und ab wann es für den Körper schädlich wird.

Das Wichtigste ist, sich selber zu kennen und auf sich zu hören. Deutliche Warnsignale für zu viel Training sind häufige Krankheit, Müdigkeit oder auch Unwohlsein. Ab diesem Punkt sollte man den Ehrgeiz hinten anstellen und sich eine Erholung gönnen.

Jeder ist unterschiedlich stark belastbar, wie sich auch bei Laura und ihren Mitschülern im Schwimmunterricht zeigt. Während ihre Freunde auf den 800 Metern schwer zu kämpfen haben, meistert sie diese ohne Probleme.

Sport ohne Ende ?

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Für den Leistungssport ist es auch bedeutsam, einen individuellen, auf sich abgestimmten Trainingsplan zu haben, um seinem Körper nicht zu schaden. Oft ist dies jedoch nicht der Fall, und es wird über die Belastungsgrenze hinaus trainiert, warnt Ulrich Fegeler vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte. „Das hinterlässt dann dauerhafte Schäden.“

Er nennt ein Beispiel: „Das Trimmen auf Höchstleistung darf besonders bei jungen Sportlern nicht im Vordergrund stehen. Wenn jemand ab dem 15. Lebensjahr Gewichte stemmt, wird sich das wahrscheinlich mit Zunahme des Trainings und der Dauer des Sports schädigend auf die Wirbelsäule und die Gelenke auswirken.“ Eine wachsende Wirbelsäule ist viel anfälliger für Fehlbelastungen als eine ausgewachsene.

Zweieinhalb Stunden

In einem normalen Rahmen Sport zu betreiben – dagegen ist nichts einzuwenden. Die Uniprofessorin aus Köln empfiehlt mindestens zweieinhalb Stunden sportliche Aktivitäten pro Woche. „Ein gutes Training berücksichtigt den Zustand des Einzelnen und ist an die körperliche Entwicklung angepasst“, sagte sie. Wichtig ist außerdem, beim Sport Spaß zu haben.

Auch bei der Umfrage kam heraus, dass Spaß die meisten dazu motivierte, Sport zu treiben, oft auch als Ausgleich für den stressigen (Schul-)Alltag. Wie zum Beispiel bei Laura. „Wenn Sport und Stress zu viel werden, nehmt einfach ein Schaumbad und esst ein bisschen Schokolade zur Entspannung.“ So lautet ihr Tipp, der bei ihr immer hilft.

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