Treffpunkt für alternative Seelen

3.7.2015, 18:22 Uhr
Treffpunkt für alternative Seelen

Die Geschichte des „P31“ reicht zurück in die frühen 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als erste Gespräche mit dem damaligen Oberbürgermeister über ein „Punkerhaus“ geführt wurden. Doch wie so oft in Nürnberg dauerte es auch hier wieder ein wenig länger.

Als endlich in der Südstadt eine geeignete Immobilie – eine leere, 300 Quadratmeter große Autowerkstatt – gefunden und in ungezählten ehrenamtlichen Helferstunden umgebaut und eingerichtet war, funkte das Bauamt der Stadt kurz vor der Eröffnungsparty dazwischen und forderte weitere Änderungen.

Es ist der Beharrlichkeit des kleinen Trägervereins „Alternative Kultur Nürnberg e. V.“ zu verdanken, dass er allen Widrigkeiten zum Trotz nie den Traum von einem unabhängigen Subkultur-Treffpunkt ohne Sozialpädagogen und ohne kommerziellen Antrieb aufgegeben hat.

Außerdem gab es in der Stadt viele Einrichtungen und Privatpersonen, die das „Projekt 31“ unermüdlich unterstützt und zum Teil sogar privates Geld bereitgestellt haben – einfach, weil sie die Idee eines selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentrums in Nürnberg gut finden.

Inzwischen hat das „P31“ seinen Betrieb aufgenommen. Die Räume erinnern mit ihrem rustikalen JuZ-Charme an die unvergessenen Textzeilen von Tocotronic: „Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut.“ Neben süffigen fränkischen Landbieren aus der Flasche punktet die gut bestückte Bar in der hauseigenen Kneipe mit ausgewählten alkoholfreien Brausegetränken.

Die Wände sind mit Postern und Aufklebern verziert, der Kicker gut geölt. Eine Treppe führt hinunter in einen kleinen Konzertraum, wo regelmäßig Bands aus aller Welt spielen – viel Punk in all seinen Spielarten, aber immer wieder auch Elektro, New Wave und HipHop.

Günstig essen und trinken

Wenn im „P31“ Konzerte sind (Anpfiff ist meistens recht früh, weil mit Blick auf die Nachbarn nicht bis in die Puppen gelärmt wird), ist vorher meistens „Volxküche“, wo man für zwei bis drei Talerchen ein leckeres veganes Essen abgreifen kann.

Stichwort Kohle: Das „Projekt 31“ ist ein Laden, in dem man für schmales Geld einen guten Abend haben kann, was genau so gewollt ist. Es besteht explizit keine Konsumpflicht. Das gilt auch für das Programm und die Inhalte: Das „Projekt 31“ ist immer nur so gut wie die Leute, die dort aktiv sind und etwas losmachen.

Mit Werkstätten und Arbeitskreisen, Vorträgen, Filmabenden und Lesezirkeln ist An den Rampen 31 in Steinbühl derzeit regelmäßig etwas geboten. Man darf gespannt sein, wie sich das „P 31“ entwickelt. Aktuell finden alternative Seelen hier einen netten, vielversprechenden Treffpunkt.

www.projekt31.org

Keine Kommentare